Nicht vom Weg abgekommen
Gossau. Sicheren Schrittes stiessen Pfadis Handballer erstmals seit 2011 wieder ins Final-Four-Turnier vor. Im Cup-Viertelfinal bezwangen sie Fortitudo Gossau 29:16 (13:9).
Zweimal nacheinander waren die Pfader vor dem Final-Four-Turnier, an dem der Schweizer-Cup-Sieger ausgespielt wird, an den Kadetten Schaffhausen gescheitert. Diesmal stellte sich ihnen keine vergleichbare Hürde in den Weg. Ein durchs Band solider Auftritt genügte, um sich Fortitudo Gossau, den Klub aus der NLA-Abstiegsrunde, ziemlich problemlos vom Leib zu halten.
«Wir sind im Final Four!», freute sich Trainer Adrian Brüngger auf das erste Mai-Weekend in Sursee. «Schön, dass wir dort wieder mal dabei sind.» Bei der Premiere 2010 reiste Pfadi gleich mit dem Pokal nach Hause, ein Jahr später blieb man im Halbfinal an den Kadetten hängen.
Kindle nahe am Shutout
Brünggers Mannschaft liess sich in keiner Phase des Viertelfinals vom richtigen Weg nach Sursee abbringen. Die Vorentscheidung gestern zum letzten Schritt ans Final Four gelang im Prinzip in den ersten sechs Minuten. Da machte Pfadi aus dem 0:1 eine 4:1-Führung, zumal die 3-2-1-Abwehr mehrmals Gossauer Angriffe abfing und erfolgreich Konter gelaufen werden konnten. Die Differenz in dieser Grössenordnung blieb weitgehend bestehen – bis sich die Winterthurer endgültig absetzten und Richtung Kantersieg marschierten. Aus dem 15:12 in der 35. Minute wurde innerhalb von acht Minuten ein 20:12. Und nachdem Pfadi gleich zehn Angriffe in Serie versenkt hatte, lag der Favorit 24:14 vorne.
35 Minuten lang hielten die Gossauer einigermassen mit. «Dann ging ihnen», wie Adrian Brüngger sagte, «die Power aus, um etwas Vernünftiges kreieren zu können.» Das immer hilflosere Anrennen Fortitudos gegen die sichere Deckung und die Torhüter mündete in die bizarre Situation, dass Simon Kindle nach seiner Einwechslung in der 47. Minute beinahe einen Shutout geschafft hätte. Zehn Gossauer Würfe wehrte der junge Pfadi-Goalie ab, darunter einen Penalty, bis er in den letzten 41 Sekunden doch noch zweimal bezwungen wurde und die Gossauer das Resultat vom 14:29 zum 16:29 schönen konnten.
Die Goalieposition war einer der grossen Vorteile Pfadis. Als Martin Pramuk in der 47. Minute mit insgesamt 14 Paraden vom Feld ging, hatten die Gossauer Torhüter in der zweiten Halbzeit noch keinen Schuss abgewehrt. Stärker waren die Winterthurer natürlich auch in der Physis und dem Spielvermögen. Alles in allem spielten sie in diesem Cup-Viertelfinal eine Klasse zu gut, weil sie in etwa ihr Niveau erreichten, das sie zu leisten imstande sind.
«Wir haben in der Abwehr gut gearbeitet und wir hatten sehr starke Torhüter», betonte Brüngger. Die Chancenauswertung war gewiss zufriedenstellend, überragt von jener Phase mit zehn Treffern in Folge. Kevin Jud, Oliver Scheuner und Julian Krieg wiesen (nahezu) perfekte Wurfquoten auf. Dazu gehörte, dass Krieg gestern seinen 27. Penalty in Serie verwertete … Die Winterthurer spielten vorne derart solid, dass sie Gossau kaum Konterchancen zugestehen mussten.
«Noch fehlte etwas die Spritzigkeit und Abstimmung», meinte der Trainer. Und in jener Viertelstunde, die der Spielmacher Kevin Jud wegen einer Beinverletzung pausierte, habe es etwas an der Struktur gemangelt, ergänzte Brüngger. Doch eben: Insgesamt hat Pfadi den Job wie ein NLA-Leader gelöst: souverän, dominant und abgeklärt.
Ein Ersatz für Cvetkovic
Aus personeller Sicht positiv war, dass der 17-jährige Rechtsaussen Cédrie Tynowski nach überstandener Knieverletzung seinen ersten Ernstkampf der Saison mit dem NLA-Team bestritt und diesen mit zwei Toren garnierte. Weniger angenehm sieht die Lage sonst aus: Nur drei Feldspieler sassen in Gossau auf der Auswechselbank, markant der Mangel an Rückraumspielern. Goran Cvetkovic und Michael Meier sind verletzt, Valentin Bay kann vorerst nur im Erstliga-Team eingesetzt werden.
Weil Cvetkovic, der inzwischen an der Achillessehne operiert worden ist, in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr spielen kann, macht sich Pfadi auf die Suche nach einem Ersatz. Dieser Tage werden drei Linkshänder getestet: ein junger Kroate, der sich den Cup-Viertelfinal gestern ansah, ein «mittlerer» Slowake und ein älterer Slowene. Einer aus diesem Trio wird verpflichtet – und zwar so, dass er am 9. Februar beim Finalrundenauftakt auswärts gegen St. Otmar St. Gallen spielberechtigt sein wird.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch