Notlösung bis zu den Sommerferien
Wegen Schadstoffen in der Luft werden rund 40 Kinder vorübergehend in einem einzigen Kindergarten in Sulz unterrichtet. Sehr zum Missfallen einiger Eltern.
«Ich hatte lange Zeit Verständnis, doch nun rege ich mich langsam auf», sagt eine Rickenbacher Mutter. Ihr Sohn ging bis vor kurzem in dem Raum des Kindergartens Hofacker in Sulz zum Unterricht, in dem Schadstoffe in der Luft festgestellt wurden. Gestern habe er nun einen Brief aus dem Kindergarten nach Hause gebracht. Darin werde jedoch mit keinem Wort erwähnt, wie es nun mit dem Unterricht weitergeht. Unterricht im Singsaal Die Mutter, die nicht namentlich erwähnt werden will, ist verärgert. Die Schulpflege habe noch vor den Heuferien an einer Informationsveranstaltung bekannt gegeben, dass die Kinder nun im Singsaal unterrichtet würden («Landbote» vom 26. Mai). Dem sei nun aber nicht so. Die 21 betroffenen Kinder wurden in einem anderen Kindergarten einquartiert, und zwar in jenem, der sich im Neubau des Primarschulhauses Hofacker befindet. In dem einen Kindergarten gehen nun also etwa doppelt so viele Kinder ein und aus wie sonst, nämlich etwa 40 Kindergärtler. «Das ist für mich eine denkbar schlechte Lösung», sagt die Mutter. Und mit dieser Meinung sei sie nicht alleine. Von mindestens drei anderen Elternpaaren wisse sie, dass sie ebenso unzufrieden seien. Die Mutter befürchtet zudem, dass die Schulpflege Geld sparen und in Wirklichkeit eine Sanierung vermeiden will. «Damit würden die Kinder nach den Sommerferien wieder in den unveränderten Kindergarten geschickt», sagt sie. Dem widerspricht Primarschulpräsident Marius Blanc vehement. «Wir nehmen das Thema sehr ernst», sagt er. Es sei der Schulpflege bewusst, dass sie ein Problem mit der Luftqualität habe, «und das lösen wir jetzt». So hätten sie etwa auch eine Arbeitsgruppe installiert, «damit wir zielstrebig weiterarbeiten können», sagt Blanc. Diese habe die nötigen Kompetenzen, damit sie auch kurzfristig handeln könne. Dass der Unterricht bis zu den Sommerferien nicht wie angekündigt im Singsaal stattfindet, habe einfache Gründe: «Die Akustik fehlt, die Wände sind kaum gedämpft, und der Plattenboden ist kalt.» Die betroffene Kindergärtnerin habe deshalb mit den beiden anderen Kindergärtnerinnen nach einer neuen Lösung gesucht. Zusammen mit dem Schulleiter sei die nun vorliegende als die beste erachtet worden. «Konzept funktioniert» Er habe das entsprechende Konzept zwar nicht gesehen, er vertraue seinen Mitarbeitern aber, «dass es funktioniert». Der Singsaal stehe immer noch für den Unterricht zur Verfügung. Und es verstehe sich von selbst, dass sich die 40 Kinder nicht ständig im selben Raum aufhielten. Noch immer ist unklar, woher die Schadstoffe kommen. Eine Luftanalyse hatte ergeben, dass der Richtwert für Formaldehyd teilweise überschritten wird. «Eine Gefahr für die Gesundheit besteht aber nicht», sagt Blanc. Noch diese Woche sollen die Ergebnisse von weiteren Messungen vorliegen.
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