Pontes unverhoffte Chance
Es überrascht nicht, dass der FC Sion Trainer Laurent Roussey entliess. Aber der Name des Neuen: Raimono Ponte.
Wer in Sion sechs Pflichtspiele in Folge verloren hat, zuletzt gar daheim gegen den Tabellenletzten, der kann sich fast sicher sein, vom Präsidenten Christian Constantin vom Trainerstuhl gestossen zu werden. Also überraschte niemanden, dass der Franzose Laurent Roussey am zweiten Morgen nach dem 1:2 gegen Lausanne gehen musste. Nachdem er den FC Sion 2002 und 2012 zweimal freiwillig verlassen hatte, traf ihn diesmal Constantins übliches Verdikt. Erst im Oktober war Roussey als Nachfolger Michel Decastels angetreten. Die ersten zwei Spiele hatte er gewonnen. Aber dann verlor er fünfmal in der Liga und dazu in Luzern den Cup-Viertelfinal. Nur noch sieben Punkte Reserve auf den Abstiegsplatz waren Constantin Warnung genug. Zwölf Jahre danach So weit entsprach alles Sittener Automatismen. Die Überraschung war dann allerdings der Name des Nachfolgers, denn Raimondo Ponte (Bild) war in keiner der üblichen Spekulationen aufgetaucht. Für den 59-Jährigen aus dem Aargau ist das zweifellos eine völlig unverhoffte Chance, sich nochmals in der Eliteliga zu zeigen. Als er letztmals Trainer dort war, hiess sie noch Nationalliga A und nicht Super League. Das war 2001/02 beim FC Luzern. Was folgte, waren vorwiegend Tessiner Engagements in der Challenge League. In Chiasso, wo Ponte unter bescheidenen Voraussetzungen bemerkenswert erfolgreich war. In Bellinzona, wo er im Herbst 2012 nach nur wenigen Runden (und einem 0:1 in Winterthur) gehen musste. Und in Lugano, wo er Ende vergangener Saison mangels Perspektive selbst ging. Die Ankündigung machte er damals unmittelbar nach einer Heimniederlage gegen den FCW. Seither war er vereinslos, mit Wohnsitz wieder im Aargau, in der Hoffnung, in der Challenge League nochmals unterzukommen. Aber kaum auf eine Chance in der Super League. Sein Vertrag in Sion läuft einstweilen bis Ende Saison, der Auftrag ist klar: Ligaerhalt. Assistent ist ein alter Bekannter: Fredy Chassot, ehedem sein Spieler beim FCZ. Die Walliser erstmals trainiert hat Ponte schon gestern Nachmittag, erstmals in einen Match führt er sie am Samstag beim FCB. Callà der neue Basler Der Meister wird zwar nicht mit einem neuen Trainer antreten, aber mit einem prominenten neuen Spieler: Gut anderthalb Jahre, nachdem er von GC keinen Vertrag mehr erhalten hatte und um Gastrecht in Aarau hatte froh sein müssen, unterschrieb der Seemer Davide Callà (29) in Basel einen bis 2016 gültigen Vertrag. Er ist also der Mann, den FCB-Sportchef Georg Heitz nach dem Abgang Mohamed Salahs zu Chelsea indirekt angekündigt hatte, als er sagte: «Wir werden noch etwas tun.» Im Wechsel erhält Aarau Stephan Andrist – und gewiss ein paar Franken dazu.
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