schach Den Drachen in Ketten gelegt
Nach der langen Sommerpause tritt die Schweizerische Mannschaftsmeisterschaft in ihre Endphase ein. Erstmals mit dabei ist der deutsche Junior Jonas Engesser, der in diesem Jahr sein Debüt in der Schweiz gibt und die Schachgesellschaft Winterthur in der dritten Liga verstärkt. Mit seinen fünf Punkten aus sechs Partien trug er massgeblich dazu bei, dass seine Mannschaft bereits vor der Schlussrunde als Gruppensieger feststeht und das Aufstiegsspiel in die zweite Liga bestreiten darf!
Engesser, Jonas (SG Winterthur) –
Reinecke, Robert (Gligoric)
SMM 2013
Sizilianisch
1. e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sf6 5. Sc3 g6
Kaum ein Eröffnungsabspiel führt zu solch zweischneidigen Stellungen wie die sizilianische Drachenvariante. Die genaue Kenntnis der Zugfolgen ist ebenso essenziell wie die Bereitschaft, jederzeit Material zu opfern!
6. Le3 Lg7 7. f3 0–0
Eine völlig andere Struktur bringt 7. … Sc6 8. Dd2 0-0 9. 0-0-0 d5 10. exd5 Sxd5 hervor.
8. Lc4 a6?!
Dieser sizilianische Standardzug erweist sich in der Drachenvariante oft als zu langsam. 8. … Sc6 9. Dd2 Ld7 würde dagegen die Entwicklung abschliessen.
9. Lb3 Sc6 10. Dd2 Ld7 11. 0–0–0 Tc8 12. h4
Häufiger sieht man hier zuerst 12. g4, worauf Schwarz in der Regel mit 12. … Sa5 antwortet, was auch nach dem Textzug keine schlechte Wahl wäre.
12. … h5
Kein fehlerhafter, aber ein äusserst riskanter Vorstoss, da dieser Bauer Weiss einen willkommenen Ansatzpunkt zur Stellungsöffnung bietet.
13. Kb1 b5?
Den zweiten Bauernzug am Damenflügel verzeiht diese scharfe Position nicht mehr. Schwarz musste schleunigst mit 13. … Sa5 den Lb3 abtauschen oder mit 13. … Se5 das Zentrum stützen.
14. g4!
Ein typisches und korrektes Bauernopfer, dessen Konsequenzen allerdings nicht leicht einzuschätzen sind.
14. … hxg4
Sowohl 14. … Sa5 15. g5 Se8 16. f4 als auch 14. … Sxd4 15. Lxd4 e5 16. Le3 sind günstig für den Anziehenden.
15. h5! Sxh5
15. … gxh5 16. Lh6! Sxd4 17. Lxg7 Kxg7 18. Dg5+ verliert sofort und auch 15. … Sxd4 16. Lxd4 gxh5 17. Lxf6 stellt keine Verbesserung dar.
Stellung nach dem 15. Zug von Schwarz
16. Sf5!?
Eine attraktive Fortsetzung des Angriffs, doch zwingender ist trotz der haarsträubenden Komplikationen 16. Sxc6! Txc6 17. Lh6! d5!? 18. Sxd5.
16. … gxf3?
Der entscheidende Fehler, doch wer behält in diesem Variantendschungel schon die Übersicht? 16. … Sa5 oder 16. … Lxf5 hätten von Weiss genaues Spiel verlangt, um seinen Vorteil nachzuweisen.
17. Txh5!
Auch 17. Sxg7 Kxg7 18. Lh6+ Kg8 19. Txh5 führt zum Sieg.
17. … gxh5
17. … Lxf5 18. Txf5! gxf5 19. Lh6 ändert nichts am traurigen Schicksal des schwarzen Königs.
18. Lh6! Lxf5 19. Dg5 Lg6 20. Dxg6
Wie sich der Anziehende in diesen komplizierten Stellungsbildern zurechtgefunden hat, ist bemerkenswert.
1–0
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