SRF inszeniert das Tösstal anno 1914
In einer alten Tösstaler Weberei dreht das Schweizer Fernsehen seine neue historische Sommerserie. Es geht um das Leben vor 100 Jahren.
Das Zürcher Oberland spielt in den Programmschwerpunkten des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) dieses Jahr eine wichtige Rolle. In der alten Weberei Jucker in Bauma werden nämlich im Mai 40 Episoden des neuen «Living History»-Formats aufgezeichnet, wie gestern an der Jahresmedienkonferenz bekannt wurde (weiterer Bericht auf der Wirtschaftsseite). Die Produktion trägt den Namen «Anno 1914» und dokumentiert den Alltag einer Fabrikanten- und einer Arbeiterfamilie. Die Serie wird im August ausgestrahlt; ebenfalls dann wird die Weberei Ausstrahlungsort einer täglichen Live-Sendung zu historischen Themen rund um die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg sein. «Wir wollen den Zuschauern zeigen, wie ihre Gross- und Urgrosseltern gelebt haben, und wir wollen die sozialen Gegensätze aufgreifen», sagte Redaktionsleiter Daniel Pünter von «Schweiz aktuell», unter dessen Ägide die Produktion laufen wird. Auf der Suche nach einer geeigneten Liegenschaft habe man die halbe Deutschschweiz durchsucht. Doch die meisten alten Fabriken seien zu Lofts umgebaut worden – oder ziemlich heruntergekommen. Alte Webstühle hervorgeholt Dann stiessen die Fernsehleute auf die alte Weberei in Bauma. Mit den Besitzern, den Brüdern Hans-Felix und Jacques Jucker, wurde man schnell einig. Die Crew wird nun die seit mehreren Jahren leer stehende Fabrikantenvilla – das Elternhaus der Brüder –, das Kosthaus sowie einen Teil der alten Fabrik in Beschlag nehmen. Darin werden sechs alte Webstühle aus dem Museum in Bäretswil installiert. Erstmals werden bei einer solchen historischen SRF-Inszenierung professionelle Schauspieler zum Einsatz kommen, im Unterschied zu den Vorgängerformaten im Réduit oder im Pfahlbauerdorf Pfyn. Der Grund sei das künstliche Setting mit zwei Familien, die sozial völlig unterschiedlich gestellt seien, erklärt Pünter. Daher könne man nicht irgendwelche Familien engagieren. Allerdings werde nur die Fabrikantenfamilie mit Schauspielern besetzt. Für die weiteren Rollen wird im Februar ein öffentliches Casting veranstaltet. Gesucht werden vor allem Leute aus dem Zürcher Oberland. Denn zum einen sei der Dialekt nicht ganz unwichtig, sagte Pünter. Zweitens dauerten die meisten Einsätze nur kurz, weshalb lange Anreisen unnötig seien. Neben den «Living History»-Episoden wird es aber auch Live-Interviews aus der Fabrik geben, etwa mit Hans-Felix Jucker. Und schliesslich ist auch ein dreiteiliges Special geplant, in dem über Bauma und das Tösstal hinausgeschaut werden soll. www.srf.ch/anno1914
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