Staatspersonal profitiert von Negativteuerung
Gliche die Regierung dem Staatspersonal 2013 die Teuerung aus, hätte dieses 0,4 Prozent weniger in der Lohntüte. Geplant ist aber eine Nullrunde.
Minus 0,4 Prozent: Es kommt selten vor, dass die Teuerung negativ ausfällt. Doch dieses Jahr ist es so, wie der Landesindex der Konsumentenpreise von Ende September zeigt. Dieser ist für die Regierung massgebend, wenn sie über den Teuerungsausgleich des Staatspersonals entscheidet. Würde sie für 2013 die volle Teuerung ausgleichen, müsste sie die Löhne kürzen. Das tut sie nicht, sondern belässt es bei einer Nullrunde, wie sie gestern mitteilte. Die Gewerkschaften und Personalverbände, die sonst bei Nullrunden aufheulen, protestieren diesmal nicht.
Zufrieden sind sie dennoch nicht. Der Rückstand auf die in den vergangenen Jahren nicht voll ausbezahlte Teuerung betrage noch immer 6,6 Prozent, monieren sie – die aktuelle Verbesserung durch die Negativteuerung schon eingerechnet. Gregor Messerli, Chef des kantonalen Personalamtes, bestätigt den Rückstand, wie ihn die Gewerkschaften berechnet haben.
Vorwurf: Zu knausrig
Unzufrieden sind die Gewerkschaften auch mit den übrigen Lohnverbesserungen, welche die Regierung beschlossen hat. Sie hinke damit der Privatwirtschaft hinterher. Die Erhöhungen belaufen sich auf 0,6 Prozent der Lohnsumme von 4 Milliarden Franken (verselbstständigte Betriebe wie das Unispital oder die Fachhochschulen eingeschlossen). Die Verbesserungen teilen sich auf zwei Bereiche auf:
KIndividuelle Lohnerhöhungen: Für solche stellt der Regierungsrat 0,4 Prozent der Lohnsumme zur Verfügung. Er finanziert sie vollständig aus Rotationsgewinnen, ohne diese aber voll auszuschöpfen. Rotationsgewinne entstehen, wenn ältere, teurere Mitarbeiter durch jüngere, billigere Leute ersetzt werden.
KEinmalzulagen: Für spezielle Leistungen können die Kantonsangestellten Zulagen erhalten. Ausbezahlt werden laut Messerli Beiträge zwischen 500 und 8000 Franken. 0,2 Prozent der Lohnsumme hat die Regierung dafür reserviert. Laut Messerli sind 2010 rund 7800 Mal solche Zulagen ausbezahlt worden, fast drei Viertel davon in der Bildungsdirektion
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