Ueli Maurer: «Landfrau sein ist wieder modern»
Mit viel Politprominenz feierten die Zürcher Landfrauen gestern am Strickhof in Wülflingen ihr 50-Jahr-Jubiläum. Der Beruf der Bäuerin hat sich verändert – und erfreut sich neuer Beliebtheit.
Ehrliche Arbeit, währschaftes Essen und viel Heimatgefühl: Mit diesen Zutaten lockt die SRF-Sendung «Landfrauenküche» das Publikum vor die Bildschirme. Das ländliche Leben und die bäuerliche Tradition sind wieder gefragt. Das merken auch die Zürcher Landfrauen, die gestern am Strickhof in Winterthur das 50-Jahr-Jubiläum der kantonalen Vereinigung feierten. Warteliste für Bäuerinnenschule Hier, an der Bäuerinnenschule, gibt es inzwischen eine Warteliste. «Die Kurse sind total ausgebucht», weiss Theres Weber-Gachnang, Präsidentin der Zürcher Landfrauen. «Bäuerin werden ist wieder in.» Das gilt nicht nur für den TV-Knüller «Bauer, ledig, sucht» – eine Sendung, über deren Qualitäten die Meinungen der Landfrauen übrigens weit auseinandergehen. Seit 1932 gab es im landwirtschaftlichen Zentralverein eine Frauenkommission. Seit 1964 tritt die kantonale Landfrauenvereinigung selbstständig auf. Seit jeher kümmert sie sich um die Aus- und Weiterbildung der Bäuerinnen, aber auch um die Pflege von Brauchtum und Tradition. Es ist Ehrensache, dass viele der aktiven und ehemaligen Vereinsmitglieder in Tracht erscheinen. Die Themen der Ausbildungskurse sind allerdings topaktuell. «Heute ist eine Bäuerin auch eine Unternehmerin», sagt Weber-Gachnang. Juristische und buchhalterische Fragen werden genauso behandelt wie neue Angebote wie Agrotourismus. Die Landfrauen beraten die Bäuerinnenschule und stellen ein eigenes Kursangebot zusammen. Neben Koch- gibt es längst auch Homepagekurse und, weil die Arbeit nicht weniger wird, Tipps zur Vorbeugung von Burnouts. Landfrauen sind schliesslich Managerinnen auf dem Hof – und die meisten sind es mit viel Freude. Trotzdem ist es Weber-Gachnang ein Anliegen, dass die Frauen sich auch absichern, in AHV und Pensionskasse einzahlen. «Auch auf dem Land gibt es schliesslich Scheidungen.» Tauchen die Landfrauen an Märkten mit selbst gebackenem Brot oder anderen hausgemachten Köstlichkeiten auf, sind ihnen die Sympathien sicher. «Ob am Dorfmarkt oder an der Züspa, die Landfrauen sind sehr willkommen und geniessen ein hohes Ansehen», sagt Weber-Gachnang. Das schlägt sich auch in den Mitgliederzahlen nieder: Unter den 7500 Mitgliedern (Tendenz leicht sinkend) finden sich nicht nur Bäuerinnen, sondern auch viele Unterstützer. Haushalthilfen in der Not Die Einnahmen aus Verkäufen fliessen ans vereinseigene Sozialwerk, die Ländliche Familienhilfe. Seit 40 Jahren organisiert diese Familienhelferinnen, wenn auf einem Hof die Bäuerin ausfällt. Ausgebildete Hauswirtschafterinnen kümmern sich vor Ort um Familie, Haushalt, Garten und Kleintiere. Zum Jubiläumsabend kam viel Politprominenz. Neben den SVP-Regierungsräten Ernst Stocker und Markus Kägi hielt auch Bundesrat Ueli Maurer eine Grussrede. Auch er kam zum Schluss: «Landfrau sein ist wieder modern, ja sexy. Die Bodenständigkeit und die Werte, welche die Landfrauen verkörpern, werden neu entdeckt in einer Gesellschaft, die Halt sucht.»
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