Unheimlich gut
linz. Die Popkultur prägt HR Giger seit Jahrzehnten, nun sind seine Arbeiten wieder in einem Museum zu sehen: Der Surrealist ist Featured Artist des diesjährigen Linzer Festivals Ars Electronica, seine Bilder, Skulpturen und auch die Tagebücher zum Filmklassiker «Alien» werden bis zum 29. September im Kunstmuseum Linz Lentos gezeigt.
Zum Gruseln geht es in den Keller: Das Untergeschoss des Museums ist für Gigers Arbeiten mit dem Titel «Die Kunst der Biomechanik» reserviert. Frühe Bilder aus den 60er-Jahren erinnern an Vorbilder wie Kubin oder Dalí und zeigen eindrucksvoll, dass der Churer, der in Zürich Oerlikon lebt, mehr ist als ein popkulturelles Phänomen. Sie untermauern, dass er in seinen düsteren Zukunftsvisionen auf eine Stufe mit Künstlern wie Regisseur Stanley Kubrick oder Science-Fiction-Autor Philip K. Dick zu stellen ist.
Stiller Beobachter des Treibens zwischen Mensch und Maschine, Geburt und Sterben ist die Skulptur «Huma- noid» (1968), die quasi Wegweiser zum zweiten Ausstellungsraum ist. Dort stehen und hängen sie, seine «Babys», wie sie Giger selbst einmal genannt hat – Bilder und Objekte, die rund um den Film «Alien» (1979) entstanden sind: Dunkle Landschaften dehnen sich in Bildern aus und entpuppen sich oft erst auf den zweiten Blick als explizit sexuelle Handlungen. Darum dürfen junge Leute unter 16 die Retrospektive nur in Begleitung von Erwachsenen besuchen, ebenso wegen der unwirklich und unheimlich anmutenden Ausserirdischen auf Papier oder in Gestalt lebensgrosser Skulpturen.
Abgerundet wird die Werkschau von augenzwinkernd bearbeiteten Polaroids sowie von Videos und Fotos, die den heute 73-Jährigen bei der Arbeit zeigen. Im Deep Space des Ars Electronica Centers wird Gigers finstere Welt für die Dauer des Medienkunstfestivals, also bis zum 9. September, zudem in hochauflösenden Gigapixel-Bildern präsentiert. (sda)
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