Unter dem Strich
Rechnen mit Menschenmass
Wenn Menschen zu Zahlen werden, ist ihre Würde in Gefahr. So, wenn die Frage der Frauenquote in Verwaltungsräten zum Hinweis führt, Frauen seien in den Führungsetagen der grossen Unternehmungen überhaupt «Mangelware», wie diese Woche in den Nachrichten zu hören war. Um eine geschlechtsspezifische Diffamierung handelte es sich wohl nicht, sondern «nur» um einen sprachlichen Missgriff. Der bleibt auch Männern oder Personen häufig nicht erspart. «Einen Toten und zwei Verletzte forderte der Unfall, der ‹Rest› kam mit dem Schrecken davon», heisst es etwa in einer Wortwahl, die eigentlich für Geldbeträge oder Stückzahlen am Platz ist. Rechnen mit Menschenmass sollte zu sensibleren Formulierungen kommen. Wobei man sich heute sogar fragen muss, ob es sich das Vieh noch gefallen lassen muss, nach Stücken gezählt zu werden. hb
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