Impf-Fortschritt im Kanton ZürichNoch 18'000 freie Termine für über 65-Jährige im April
Ab kommendem Monat ist das Impfen in 150 Apotheken möglich, und Ende Mai soll auch die breite Bevölkerung Impftermine erhalten.

In den Zürcher Impfzentren sind für April noch 18'000 Termine frei. Impfen lassen können sich gemäss Gesundheitsdirektion über 65-Jährige, Personen mit Vorerkrankungen und mit chronischen Krankheiten. Das sind die Impfgruppen A, B, C, D und E. Vor allem in Oerlikon, Winterthur und Wetzikon gebe es noch freie Termine, teilt der Kanton mit. Auf der Anmeldeplattform könnten sich jedoch bereits heute alle Impfwilligen registrieren.
Gemäss der Mitteilung haben sich bisher 220’300 Personen registriert. 72’000 haben auch bereits online einen Impftermin zugewiesen bekommen.
Wer einen Impftermin in seiner Hausarztpraxis hat, soll diesen Termin wahrnehmen, so die Empfehlung. Personen mit Vorerkrankungen, die jünger als 65 Jahre alt sind, müssen im Impfzentrum ein ärztliches Attest vorweisen.
Stoff für Ärztinnen und Apotheker
In den letzten Tagen haben 500 Arztpraxen je 100 Impfdosen erhalten. Laut Mitteilung erhalten nun weitere 260 Arztpraxen je 100 Dosen. Es handelt sich ausschliesslich um den im Kanton Zürich verfügbaren Impfstoff des US-Herstellers Moderna. In den Impfzentren kommt der Impfstoff von Pfizer-Biontech zum Einsatz, der in grossen Verpackungen geliefert wird.
Im Mai sollen zusätzlich die Apotheken in die Impfaktion integriert werden. Über die Anmeldeplattform können dann auch rund 150 Apotheken im ganzen Kanton als Impfort angewählt werden. Für Mai und Juni, wenn grössere Impfstofflieferungen erwartet werden, werde der Kanton Zürich somit über eine Impfkapazität von über 20’000 Impfungen pro Tag verfügen.
Gemäss heutigem Planungsstand wird das noch nicht geimpfte Gesundheitspersonal voraussichtlich gegen Ende April Termine buchen können und die breite Bevölkerung ab Mai.
Restposten für «Jokerpersonen»
Eine offene Frage war bisher, was mit den Impfdosen passiert, die in den Zentren nicht verabreicht werden können, weil die angemeldeten Personen nicht zum Impftermin erscheinen. Wie die «Berner Zeitung» am Mittwoch berichtete, gehen diese Restposten im Kanton Bern an interessierte Polizistinnen und Polizisten. Im Kanton Zürich wird das anders gehandhabt, wie Lina Lanz, Sprecherin der Gesundheitsdirektion, mitteilt.
Die Impfzentren würden gebeten, die Spritzen möglichst «zeitnah» aufzuziehen, damit es möglichst wenig Restposten gebe. Zudem müssen Impfzentren eine Liste mit «Jokerpersonen» führen, welche kurzfristig zum Impfen aufgeboten werden können. Dabei müssten sich die Zentren «nach Möglichkeit» an die geltende Prioritätenliste halten. Wenn die Impfzentren kurzfristig keine Person der Prioritätengruppe 1 aufbieten können, müsse es eine Person der Prioritätengruppe 2 sein, wie Lanz weiter erklärt. Im Impfzentrum Hirschengraben wurden mit den Restdosen Rettungssanitäterinnen und -sanitäter geimpft.
Sonderaktionen für Firmen
Offen steht die Gesundheitsdirektion den sogenannten Firmenimpfungen gegenüber. Im «Blick» war von Swiss die Rede, welche ihre Mitarbeitenden gerne in einer Sonderaktion impfen lassen würde. Gemäss Lanz ist eine solche Aktion erst möglich, wenn alle Erwachsenen Zugang zu einer Impfung haben. Zudem müssten Firmenimpfungen «über die bestehenden Impfkanäle» durchgeführt werden.
Die Frage ist auch, welche Firmen als Erstes drankommen würden. Dazu sagt Lanz: «Es wird keine Prioritätenliste geben.» Zudem müsse noch die Frage nach den ausserkantonalen Mitarbeitenden geklärt werden. Es brauche einen kantonsübergreifenden Austausch von Impfdosen.
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Diejenigen, die sich bis anhin nicht angemeldet haben, scheinen absolut keine Eile zu haben:
man sollte die Impftermine deshalb auch für die Gruppe D freischalten.