O sole mio auf dem Teller
Wenn das Ausgangsrevier im Dorf zu eintönig wurde, zog es uns einst in den Osten. In Islikon taugte der «Heisse Ofe» als Bar und die «Sonne» für einen Jass. Seit sie komplett umgebaut wurde und «Il ristorantino Sonne» heisst, ist alles ganz anders.
Die Beiz von einst verwandelte sich in ein sehr schönes Speiselokal mit viel Italianità. Das beginnt schon bei der herzlichen Begrüssung, als wir verzweifelt das spärliche Italienisch zusammen kramen. Die Mühe ist fakultativ, denn der Gast schlägt sich mit deutsch bestens durch – auch in der Speisekarte, die auf Qualität und nicht Quantität setzt.
Die Beiz von einst verwandelte sich in ein sehr schönes Speiselokal mit viel Italianità.
Die vier Menüs tönen verlockend, doch wir entscheiden uns, die Gänge selbst zu kombinieren. Die Preise sind gewiss nicht zu hoch angesichts dessen, was auf dem Tisch landet.
Die Weissweine, Vernaccia di San Gimignano und Roero Arneis (je 7.- pro Deziliter), passen ebenso wie die Roten, Montefalco (7.-) und La Crocetta (9.-). Das Amuse-bouche mit würzigem Parmesan und Salami sowie Anis-Grissini mündet in die Vorspeise mit geschmeidigem Parmaschinken und prickelndem Büffelmozzarella (18.50) sowie perfekt abgestimmen Broccoliküchlein und Taleggio (18.50).
Die Hauptgänge – Wolfsbarsch (aus Frankreich, man mag es ihm verzeihen) in einer Kräuterpfanne (41.50) und das butterzarte Rindsfilet (49.50) – halten den hohen Erwartungen stand. Die Cupcake-Queen am Tisch hätte sich beim warmen Schokoladenküchlein mit Vanilleglacé (9.50) noch intensiveren Schokogeschmack gewünscht. Für einen, der zu Gunsten des Hauptgangs lieber auf Dessert verzichtet, ist das luftige Rahmglacé mit Nüssen und Honig (7.50) der unverhofft perfekte Abschluss.
Im Innern übrigens erinnert nur noch eines an damals: Im Hintergrund klingen Hits aus den Achtzigern. Der Klassiker «O sole mio» hätte als Hymne auf die hervorragende Küche eigentlich besser gepasst.
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