Ohne Medizin reist er nie nach Kurdistan
Bereits zum achten Mal reist der Pfungemer Pfarrer Andreas Goerlich in Flüchtlingscamps nach Kurdistan. Mit im Gepäck hat er immer auch Medikamente – künftig sogar grosse Mengen.
Andreas Goerlich, Sie reisen nächste Woche erneut nach Kurdistan im Nordirak. Nicht weit davon tobt der Syrienkrieg und überall in diesem Gebiet lauern Gefahren. Mit welchem Ziel nehmen Sie das in Kauf?
Andreas Goerlich:Diesmal geht es mir besonders um die Christen und Jesiden ganz im Norden des Irak. Die Flüchtlinge dieser beiden Minderheiten trauen sich trotz des nahenden Winters nicht in die Zeltstädte. Sie fürchten, dort dem Islamischen Staat in die Hände zu fallen. Diese Furcht ist zwar unbegründet, der IS ist nicht in den UN-Camps. Doch davon kann man diese Menschen nicht überzeugen. Sie leben zur Zeit in verlassenen Kirchgemeindehäusern, Garagen und leerstehenden Häusern. Weil sie nicht als Flüchtlinge registriert sind, erhalten sie vom UN-Flüchtlingshilfswerk kein Geld.