Kolumne AngerichtetOrientalisches Buffet zum Znacht
Türkische Küche ist weit mehr als nur Kebab. Doch der Klassiker ist beim Familienznacht trotzdem der Renner.
«Komm, wir gehen ins Güldene!», sagten wir manchmal auf der «Landbote»-Redaktion, wenn die Stadtkirche zwölf Uhr schlug. Die Redaktion ist mittlerweile nicht mehr in der Altstadt beheimatet und derzeit sowieso über Mittag in den Homeoffices verteilt. Wieso wir das Kebablokal am Neumarkt das Güldene nannten, ist ebenfalls nicht überliefert. Doch das Goldene Horn, wie das Restaurant korrekt heisst, liefert in Pandemiezeiten auch nach Hause. Ein guter Grund, online zu bestellen.
Wir erinnern uns wehmütig an die Menükarten, die wir jeweils unter den Sonnenschirmen studierten, um dann meist denselben Klassiker zu bestellen. Doch zu Hause lassen wir uns auf der Internetseite inspirieren. Und da wird schnell klar: Türkische Küche ist weit mehr als Kebab.
Zur Vorspeise bestellen wir für den Familienznacht eine grosse Portion Mezze (18 Franken). Der hausgemachte Apéroteller sieht fein aus – trotz Aluschale, in der er geliefert wird: in Essig eingelegtes Gemüse, schwarze Oliven, gegrillte Auberginen, Käse, Sarma (Weinblätter gefüllt mit Reis) und eine Joghurtsauce sind darin.
Die Kinder stürzen sich auf die salzigen Oliven, die Erwachsenen geniessen die anderen Köstlichkeiten. Bei den Kindern macht der Klassiker das Rennen: Kebab im Taschenbrot (13 Franken), den man wahlweise mit Joghurt- oder Cocktailsauce bestellen kann. Und da kommt prompt die Kritik: «Da ist zu wenig Sauce!» Wir helfen nach mit einer Cocktailsauce aus dem Kühlschrank.
Die Erwachsenen wollen lieber etwas Neues ausprobieren. Wir bestellen zwar nicht aus dem Vegan-Sortiment, dafür den Kebab mit Lammfleisch und Joghurtsauce (15 Franken) und das Falafelmenü (24 Franken). Das Lamm sei gut durchgebraten und böckele überhaupt nicht, sagt das Gegenüber.
Das Falafelmenü ist schön anzuschauen: zwölf Falafeln, davon je vier mit Randen und Spinat, dazu Bohnen und Bulgur. Der Weizen ist mit Zwiebeln und Tomaten angebraten und schmeckt zusammen mit den Bohnen lecker. Dazu gibt es zwei kalte Saucen: Joghurt mit frischem, knackigem Peterli und eine Tomatensauce mit kleinen Chilis. Scharf – oder besser gesagt: richtig scharf. So, dass eine Messerspitze davon genügt, um die Körpertemperatur um mehrere Grad zu erhöhen.
Das Essen ist so reichlich, dass wir das Dessert, Baklava (5 Franken) und Milchreis (5 Franken), aufsparen. Denn es reicht problemlos für einen weiteren orientalischen Familienznacht.
Restaurant Goldenes Horn, Neumarkt 13, 8400 Winterthur, 052 213 80 20. www.goldeneshorn.ch
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Diese Lobhudelei kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ist doch einfach eine normale Döner-Bude. Der Mezze-Teller sieht, na ja, normal aus. Oliven aus dem Glas, genau wie die Paprika oder die Cornichon. Grob zusammengeschnittenes Gemüse und der Käse günstig im Laden in der Grüze gekauft. Das hat nichts mit Mezze zu tun.