Unbewilligte 1.-Mai-KundgebungenPolizei nimmt ein Dutzend Personen fest
Die Stadtpolizei Zürich nahm am 1. Mai über ein Dutzend Personen, die mit Vermummungsmaterial oder gefährlichen Gegenständen unterwegs waren, fest. Am Bellevue wurden die Personalien von rund 40 Personen erhoben, nachdem sie eine verbotene Kundgebung abgehalten hatten. Sie werden verzeigt.

Wie die Stadtpolizei Zürich in einer ersten Bilanz am frühen Freitagabend bekannt gab, verübten Unbekannte kurz nach 10 Uhr durch Flaschenwürfe an der Universitätsstrasse 105 im Kreis 6 einen Farbanschlag. Dabei wurde die Fassade und eine Glasscheibe erheblich beschädigt. Die Stadtpolizei leitete umgehend eine Fahndung ein und nahm in diesem Zusammenhang zwei tatverdächtige Männer fest.
Im Laufe des Vormittags und frühen Nachmittags wurden über ein Dutzend Personen in den Kreisen 1, 3, 4, 5 und 10 festgenommen. Sie hatten Demonstrationsmaterial, Transparente und teilweise pyrotechnische Gegenstände oder andere gefährliche Gegenstände bei sich. Diesbezüglich klärt die Polizei nun ab, welche Straftatbestände erfüllt sind.
Mehrere kleine Demos aufgelöst
Gegen 11 Uhr versammelten sich auf dem Helvetiaplatz rund 30 Personen mit Fahnen und Transparenten, um gegen die Zustände in der Türkei zu demonstrieren. Sie wurden von der Polizei auf die geltende Covid-Verordnung aufmerksam gemacht. Daraufhin verliessen sie die Örtlichkeit.
Rund eine Stunde später musste die Polizei an der Gemüsebrücke intervenieren und mehrere Dutzend Personen auf die Covid-Verordnung aufmerksam machen und auffordern, den Platz zu verlassen. Nachdem sich ein Mann und eine Frau den Anordnungen der Polizei widersetzten, wurden sie festgenommen. Auch sie trugen Demonstrationsmaterial wie Megafon und pyrotechnische Gegenstände mit sich.
Am Goldbrunnenplatz wurden fünf Personen festgenommen, weil sie gegen das Versammlungsverbot verstiessen und von der Polizei beobachtet worden waren, wie sie Transparente an Hausfassaden hängten.
An der Blaufahnengasse im Kreis 1 wurden fünf Personen mit Demonstrationsmaterial festgenommen.
Zwei Personen wurden festgenommen, nachdem sie im Bereich des Platzspitzes verbotenerweise Feuerwerk gezündet hatten.
Kurz vor 14.30 Uhr wurden an der Europaallee beim Hauptbahnhof zehn Personen, die Flyer verteilten, kontrolliert. Drei Personen wurden für weitere Abklärungen in eine Polizeiwache gebracht.
Kurz nach 14.30 Uhr besammelten sich beim Bellevue über 100 Personen, die gegen die Zustände in der Türkei demonstrierten. Auch hier wies die Stadtpolizei Zürich die Leute auf das bestehende Versammlungsverbot gemäss Covid-19 Verordnung hin und forderte sie auf, den Platz zu verlassen. Die Mehrheit der Demonstrierenden verliess danach die Örtlichkeit. Rund 40 Personen weigerten sich aber, die Örtlichkeit zu verlassen. Sie wurden daraufhin kontrolliert und werden wegen Verstosses gegen die Covid-19-Verordnung des Bundesrats zur Anzeige gebracht. Eine Person wurde verhaftet. Rund um die Kontrolle beim Bellevue solidarisierten sich mehrere Personen mit den Kontrollierten.
Bereits im Vorfeld des 1. Mai hatte die Stadtpolizei angekündigt, keine Kundgebungen und Umzüge zu tolerieren. Sie rief die Bevölkerung dazu auf, sich an die Vorgaben des BAG zu halten, und appellierte an die soziale Verantwortung jedes Einzelnen.
ani
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