Buswendeplatz wird dreimal so teuer
Damit der neue Fahrplan im Dezember auch funktioniert, braucht es eine Buswendeschlaufe in Hettlingen. Diese kostet inklusive Haltestelle rund 800 000 Franken.

Am Anfang stand die Idee, im Bereich der Föhrenstrasse in Hettlingen eine einfache Buswendeschlaufe zu bauen. Alles andere sollte so bleiben, wie es war: namentlich die Bushaltestellen auf beiden Seiten der Rutschwilerstrasse.
Bei der weiteren Planung habe man dann aber gemerkt, dass es wohl besser sei, die heutige Bushaltestelle Föhrenstrasse Ost gleich in die Wendeschlaufe zu integrieren, sagt Gemeindeschreiber Matthias Kehrli. Denn schon heute sei der Platz bei der bestehenden Haltestelle knapp. Diese liegt westlich des Flurweges Föhrenstrasse (siehe Grafik).
«Ene Enteignung kam aufgrund der langwierigen Prozesse nicht infrage»
Der entsprechende Landbesitzer wollte das dazu notwendige Land aber nicht abtreten. «Und eine Enteignung ist wegen der langwierigen Prozesse nicht infrage gekommen», sagt Kehrli. Der Landwirt, dem das Land nur wenige Meter daneben gehört, zeigte sich hingegen bereit, dieses der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Als Ausgleich hat ihm die Gemeinde Land an einem anderen Ort verpachtet.
250 000 Franken im Budget
Dadurch, dass das Projekt umfangreicher wird, steigen auch die Kosten. Im Budget 2018 hat der Gemeinderat 250 000 Franken eingestellt. Mittlerweile kostet das gesamte Projekt 790 000 Franken, also mehr als dreimal so viel.
Denn neben der Wendeschlaufe und behindertengerechten Haltestelle sollen auch ein Wartehäuschen sowie ein Velounterstand realisiert werden. Ausserdem muss das Areal entwässert werden. Vom Gesamtbetrag entfallen 373 000 Franken auf die Gemeinde, aus dem kantonalen Verkehrsfonds kommen 417 000 Franken.
Mit dem Bau der Wendeschlaufe soll auch die Bushaltestelle Föhrenstrasse West, die südlich der Rutschwilerstrasse liegt, behindertengerecht ausgebaut und saniert werden. Damit könnten Kosten gespart werden, heisst es in der aktuellen Ausgabe der «Hettlinger Zytig». Dadurch kommen weitere 125 000 Franken Kosten auf die Gemeinde zu.
Gebundene Kosten
Bei beiden Beträgen dürfte es sich um gebundene Kosten handeln, da der Ausbau nicht nur Hettlingen selbst, sondern der ganzen Region zugutekommt. Ohne Wendeschlaufe kann die Postauto AG weder den ab Dezember gültigen Fahrplan einhalten, noch den Seuzi-Bus, eine direkte Verbindung nach Seuzach, einführen. Hettlingen wird ab Dezember mit zwei Buslinien an die S-Bahn angebunden. Die Bauarbeiten müssen bis dann abgeschlossen sein. Die Gemeinde lässt den Bereich der Haltestelle westlich des Flurwegs Föhrenstrasse renaturieren.
Am 18. Juni informieren Gemeinderat, Vertreter des ZVV, der Postauto und der Andelfinger Firma Ingesa, die das Projekt ausgearbeitet hat, über den aktuellen Stand der Planung. Ab 14. Juni werden die Pläne auf der Website der Gemeinde aufgeschaltet.
(Der Landbote)
Erstellt: 01.06.2018, 14:39 Uhr
Info-Veranstaltung
Am Montag, 18. Juni um 19.30 Uhr, informieren Gemeinderat, Postauto AG, ZVV und Vertreter der Planer, der Firma Ingesa AG, in der Mehrzweckhalle an der Schulstrasse 14 in Hettlingen über die Bauprojekte, die Kosten und den Terminplan. Ab 19 Uhr sind die Türen der Halle geöffnet.
Dann können Interessierte die Pläne anschauen. Ab 14. Juni sind sie auch unter der Adresse www.hettlingen.ch aufgeschaltet. Nach der Info-Veranstaltung findet ein Apéro statt.
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