Schiedsrichter-Verbannung
Wird einem KHL-Referee ein entscheidender Fehler nachgewiesen, muss er in ein langes Exil. Ein Blick durch die Eishockey-Ligen von Biel bis Jekaterinburg.
Würde die russische Praxis in der Schweiz angewandt, die National League müsste sich wohl mit erheblichen Personalsorgen im Schiedsrichterwesen herumschlagen. Das KHL-Schiedsrichterkomitee schaut sich zweifelhafte Entscheide seiner Referees peinlichst genau an – und erteilt im Falle von Fehlern drastische Strafen. In der Partie Traktor Tscheljabinsk gegen Lokomotiv Jaroslawl erzielte Lokomotiv die 2:1-Führung mit zwei Mann zu viel auf dem Eis. Die Schiedsrichter hatten den Wechselfehler nicht gesehen oder nicht angezeigt. Die zwei Herren Linienrichter, die für korrekte Wechsel zuständig sind, wurden für den Rest der Saison in die russische NLB verbannt. Für die zwei Headschiedsrichter gabs je drei Spielsperren. Der Video-Torrichter, der im Match Amur Chabarowsk – Salawat Julajew Ufa zu sehr auf Heimvorteil machte und dem Headschiedsrichter nach einer umstrittenen Szene ein Tor von Amur «aufschwatzte», wurde für den Rest der Saison gesperrt, denn die Kontrolle der Szene hatte ergeben, dass der Puck nie in ganzem Umfang die Linie überschritten hatte.
Neben den Schiedsrichtern wurden auch zwei weitere Trainer verbannt: Josef Jandac ist nicht mehr Coach von Lev Prag, Andrej Schajanow nicht mehr Verantwortlicher von Automobilist Jekaterinburg; bereits vier Teams wechselten ihre Übungsleiter.
Vorfreude auf Kane
Die Shirts mit der Nummer 88 sind bereits gedruckt und erhältlich, Patrick Kane ist eingetroffen, bald soll der zweite Lockout-Star des EHC Biel mit seinen Künsten auf dem Eis die Fans erfreuen. In Form ist der 24-jährige Amerikaner offenbar. Bei einem Showspiel zwischen einer Equipe des Stanley-Cup-Siegerteams der Chicago Blackhawks von 2010 gegen eine NHL-Auswahl erzielte Kane fünf Tore, «sein» Chicago verlor nach Penaltyschiessen vor 12 000 Zuschauern 15:16.
Berglunds Deal mit Hörnqvist
Schwedens Rekordmeister Djurgardens IF tritt – nach dem Abstieg im letzten Frühjahr – in der zweithöchsten Liga (Allsvenskan) gar nicht wie ein Aufstiegsaspirant auf. Die Mannschaft von Sportchef und Trainer «Challe» Berglund belegt mit 13 Punkten Rückstand auf Leader Leksand nur Rang 9. Der ehemalige Klotener Meistercenter (1995/96) verfügt mit Douglas Murray und Gabriel Landeskog bereits über zwei Lockout-Spieler (im Gegensatz zur Elitserien sind die NHL-Spieler in der zweithöchsten Liga «genehm»). Berglund hofft auf einen dritten, einen «Schweizer». Patric Hörnqvist, der bei Red Ice Martigny in der NLB 14 Skorerpunkte erzielt hat, soll Djurgarden verstärken. Früher oder später. Denn das Problem ist: Hörnqvist hielt sich im Sommer (zu) lange in Schweden auf, ihm drohen hohe Steuerzahlungen, wenn er über eine gewisse Anzahl Tage «Heimurlaub» kommt. Berglund sagt nur, dass er mit Hörnqvist einen Deal habe, wann er aber nach Stockholm wechselt, ist noch offen. Nationaltrainer Pär Marts hat ihn für den Karjala-Cup der nächsten Woche in Finnland aufgeboten. Hörnqvist wird dort allerdings nur spielen, wenn er seinen am 1. November auslaufenden Vertrag in Martigny verlängert. «Sonst sind die Versicherungskosten zu hoch für uns», sagt Marts.
Koivu, Nummelin, Heikkinen
Keine Versicherungssorgen kennt Finnlands Verband, der den Karjala-Cup in Turku ausrichtet. Denn er präsentiert seinen Zuschauern den besten NHL-Finnen, Mikko Koivu, zwei NHL-Top-Goalies (Pekka Rinne und Tuukka Rask) – und den Zuschauern in Turku, wo TPS noch immer sein 90-jähriges Bestehen feiert, mit Altstar Petteri Nummelin einen Einheimischen. Nummelin bringt aus Lugano mit Ilkka Heikkinen gleich einen zweiten Verteidiger mit. (jch)
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