Gemeindeversammlung TurbenthalSchule will 1,9 Millionen Franken für das «Bärehüüsli»
Das baufällige Gebäude aus dem Jahr 1924 soll nach einer Sanierung weiter als Kinderkrippe dienen. Erneut umstritten ist zudem eine Schlossguet-Sanierung.

An der Turbenthaler Gemeindeversammlung vom kommenden Montag sind gleich mehrere grössere Investitionen traktandiert. Allen voran die Sanierung des «Bärehüüsli». Seit 2007 wird das Gebäude für Kinderbetreuung genutzt – obwohl vieles veraltet ist. So zum Beispiel die Garderoben, das Bad oder die Küche, in der täglich rund 50 Mahlzeiten zubereitet werden.

Für die ausserschulisch betreuten Kinder hat es im Gebäude zudem keinen Platz mehr, der Hort ist deshalb in einer alten Lehrerwohnung über der Bibliothek einquartiert. Die Infrastruktur ist insgesamt gemäss Mitteilung der Schulpflege veraltet, häufig am Limit und betrieblich nicht ideal.
Mit einer Erweiterung und einer Sanierung will die Schulpflege diese Probleme lösen. Sie beantragt an der Versammlung deshalb einen Baukredit von 1,85 Millionen Franken. Die Rechnungsprüfungskommission (RPK) empfiehlt Zustimmung zum Geschäft. Ganz unumstritten ist das Projekt trotzdem nicht, einzelne Stimmen im Dorf hätten lieber einen modernen Neubau anstelle einer Sanierung gesehen.
RPK sagt Nein zum Schlossguet
Ebenfalls Diskussionen könnte an der Versammlung einmal mehr das Schlossguet auslösen. Denn die RPK stellt sich zum wiederholten Mal gegen eine Investition in das denkmalgeschützte Gebäude im Ortskern. Dabei will der Gemeinderat «nur» die Wohnung auf der Ostseite sanieren lassen und rechnet dafür mit Kosten von rund 300’000 Franken. Dies nachdem eine Gesamtsanierung der Liegenschaft bereits vor einem Jahr knapp gescheitert ist.

Schon damals hat der Gemeinderat darauf hingewiesen, dass die Wohnung auch bei einem Nein saniert werden müsste, denn der Zustand ist prekär: Das unbeheizte WC befindet sich im Treppenhaus und ist nur durch eine Bretterwand abgeschirmt. Heizen ist nur mit einem Holzofen möglich und die Wasserleitungen und die Elektrik sind ebenfalls veraltet. Derzeit steht die Wohnung leer. «Wir können sie so nicht mehr vermieten», sagt Gemeinderätin Katharina Fenner (FDP) auf Anfrage. «Ein zeitgemässes warmes Badezimmer gehört heute dazu.» Die Alternative wäre, die Wohnung leer stehen und verlottern zu lassen. Dabei habe die Wohnung Charme, generiert Mieteinnahmen und könnte an den Wärmeverbund der Stiftung Schloss Turbenthal angeschlossen werden.
Neuer Stützpunkt für die Feuerwehr
Weitere Investitionen von 575’000 Franken sind für ein neues Feuerwehrgebäude in Schmidrüti vorgesehen. Der Gemeinderat beantragt hierfür bei den Stimmberechtigten einen Baukredit von 575’000 Franken. Der Neubau auf dem Schulhausareal soll Platz für ein Ersatzeinsatzfahrzeug oder zwei Mannschaftstransporter bieten. Hinzu kommen zwei geschlechtergetrennte Garderobenräume, ein kleines WC sowie ein Technikraum.
Rafael Rohner ist stellvertretender Leiter im Ressort Region Winterthur. Er arbeitet seit 2010 im Journalismus und hat einen Bachelor in Kommunikation sowie einen eidg. Fachausweis als Umweltfachmann.
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