So schaden sich Volksparteien selber
Parteien richten sich immer mehr nach Grosskonzernen und Wirtschaftsverbänden – und entfernen sich so von ihren Wählern.
Meinung

Hat die Politik den Kontakt zu den Bürgern verloren? Das Schweizer Bundeshaus im Licht der untergehenden Sonne. Foto: Keystone
Was muss eine Volkspartei tun, um ihre Glaubwürdigkeit nachhaltig, ja vielleicht sogar irreversibel zu beschädigen?
Noch vor zwanzig Jahren hätte ich auf diese Frage wahrscheinlich geantwortet: Sie muss die politischen Sensibilitäten ihrer Wähler wiederholt falsch einschätzen. Heute würde ich den Akzent anders setzen. Heute, im Zeitalter von Brexit und institutionellem Rahmenabkommen Schweiz–EU, würde ich sagen: Sie muss ihren Wählern bei Fragen von staatspolitisch zentraler Bedeutung stets wirtschaftliche Motive unterstellen.