Pyrolyseanlage in Illnau-EffretikonSie brennen Kohle für Klima und Kühe
Die Zürichholz AG stellt in ihrem neuen Betriebsgebäude in Illnau Pflanzenkohle her. Diese wird als Tierfutterzusatz und Bodenverbesserer eingesetzt – und speichert CO₂.

«Was nehmen Sie bei akutem Durchfall?», fragt Viktor Haefeli. «Kohletabletten, genau. Und warum gerade die?», schiebt er die Antwort und die nächste Frage gleich selber nach. «Weil Kohle eine extrem hohe Porosität aufweist.» Wegen all der winzigen Poren und Kanäle bringe es ein Gramm Kohle auf eine Fläche von 1300 Quadratmetern. Und könne so kleinste gelöste Teilchen wie Giftstoffe oder Bakterien einfangen. «Daher ist sie auch mit einem Schwamm vergleichbar.»
Viktor Haefeli ist Verwaltungsratspräsident der Zürichholz AG und brennt merklich für deren neuesten Geschäftszweig: die Pyrolyse, sprich die Herstellung von Pflanzenkohle. Lignocarbon Schweiz heisst das neu gegründete Tochterunternehmen des Holzvermarkters. Anfang Jahr haben beide Firmen ihren Sitz von Wetzikon nach Illnau an die Kempttalstrasse 105 verlegt.