Playoff in der National LeagueSo lief der dritte Spieltag im Playoff
Der EVZ reagiert gegen Bern, Genf überfährt trotz Fehlstart Gottéron, der ZSC holt souverän das Break, Lugano verliert gegen Rapperswil in der Overtime.

Was für Gottéron gut begann, endete im Debakel: Genf holt sich mit einem 8:3-Kantersieg das Break und geht in der Best-of-7-Serie 2:1 in Führung. Die Dominanz der Heimteams in dieser Serie setzte sich aber zunächst fort. Gottéron gestaltete das Startdrittel überlegen, musste sich dennoch mit einem 1:1 nach 20 Minuten begnügen. Viele gute Chancen liessen die Freiburger ungenutzt, Jörg traf dafür «kompliziert», mit einem wunderbaren Backhand-Treffer aus schwierigem Winkel, den er so kaum reproduzieren könnte. Fehr mit einem schön herausgespielten Powerplay-Treffer brachte Servette entgegen dem Spielverlauf zurück ins Spiel.
Und gleich zu Beginn des Mitteldrittels kam es noch besser: Fribourgs bislang starke Goalie Berra patzte, Berthon profitierte und schoss Servette 2:1 in Führung. Das reichte, um Gottéron zu schocken: DiDomenico patzte vor Moys 1:3, beim 1:4 kurz vor Drittelsende agierte der ganze Fribourg-Block zu passiv, Rod staubte ab. Die Servettiens waren an diesem Abend sehr effizient.
Eine Freiburger Reaktion folgte im Schlussdrittel nicht, im Gegenteil. Schon nach fünf Minuten liess sich Gottéron simpelst auskontern: Steilpass Omarks durch vier Heimspieler hindurch, Solo Moy, 1:5. Danach liess sich Fribourg gehen, es brachen alle Dämme: Sechs Minuten später stand es 1:8. Jeckers 2:8, wie schon das 1:0 per Backhand, änderte da genauso wenig am Gesamtbild wie Mottets Powerplaytreffer zum 3:8-Schlussstand.
Schon wieder ein Zürcher Shutout
Auf das 5:0 in Spiel 2 liessen die ZSC Lions einen weiteren Zu-Null-Sieg folgen: 3:0 in Lausanne und damit die 2:1-Führung in der Serie. In der durch einige Gehässigkeiten in Spiel 2 lancierten dritten Begegnung bissen sich die beiden Teams zunächst ineinander fest, der ZSC lag dank eines 5-gegen-3-Powerplaytreffers von Lasch nach 20 Minuten 1:0 vorne. Das Überzahlspiel der Zürcher gegen zu viele unnötige Strafen kassierende Lausanner war gut, die Führung darum verdient.
In einem erneut aggressiven Spiel mit einigen kleinen Unsauberkeiten auf beiden Seiten hielten die Lions den Vorsprung mehrheitlich problemlos, bei Spielhälfte brauchte es aber eine Grosstat von Goalie Waeber, der den aufgerückten LHC-Verteidiger Genazzi um ein fast sicheres Tor beraubte. Auch die Lions hatten ihre Chancen, sie waren eher präsenter im Slot als das Heimteam, dass es auch nach zwei Dritteln 0:1 stand ging darum in Ordnung.
Die Zürcher zeigten sich im Schlussdrittel als gute Verwalter des Vorsprungs, suchten auch die Konter. Ein solcher, von Berni ganz fein eingeleitet und von Routinier Roman Wick wie zu seinen besten Zeiten souverän abgeschlossen, brachte zehn Minuten vor Schluss das 0:2. Ein weiterer von Prassl führte zu einem Penalty, bei dem Hollenstein allerdings an Lausanne-Goalie Stephan scheiterte. Das 0:3 fiel dennoch, allerdings erst in der Schlussminute ins leere Tor. Das klare Ergebnis war für Lausanne brutal, in der Offensive vermissten die Waadtländer ihren Topskorer Malgin schmerzlich. Er war in Spiel 2 mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ausgefallen und dürfte wohl auch in Spiel 4 am Montag fehlen.
Zug kann reagieren und gewinnt gegen Bern 3:0
Qualifikationssieger Zug legt wieder vor und geht nach dem 3:0-Heimsieg gegen Bern in der Best-of-7-Serie 2:1 in Führung. Das Spiel begann symbolisch: Berns Zryd checkte den Zuger Zehnder ins Plexiglas, dieses ging kaputt und musste lange repariert werden. Bern gab den Tarif mit Physis durch, Zug hielt aber dagegen, nach 20 Minuten Kampf und Krampf und einem leichten EVZ-Plus stand es 0:0.
Ein Gegentor der naiven Art brachte den SCB in Rücklage: Der soeben von der Strafbank zurückgekehrte Kovar stibitzte den Bernern den Puck und bediente beim 2-gegen-1-Konter Torschütze Abdelkader. Dabei blieb es bis Drittelsende, Aussenseiter Bern war also auch im dritten Spiel mittendrin und nicht nur dabei und konnte auf das Break hoffen.
Doch dann ging es schnell: In der ersten Minute des Schlussabschnitts fälschte Martschini einen Cadonau-Weitschuss zum 2:0 ab. Wenn nicht das die Vorentscheidung war, dann spätestens eine ähnliche Szene neun Minuten später: Erneut schoss Defensiv-Verteidiger Cadonau, den Abpraller verwertete Simion zum 3:0 – es war das bereits vierte Playoff-Tor des EVZ-Stürmers. Dabei blieb es, die Zuger zeigten die von ihnen erhoffte Reaktion auf die 2:6-Niederlage in Spiel 2 in Bern. Der SCB muss nun am Montag zuhause wieder reagieren.
Lakers dominieren die Overtime und siegen
Ein Ende mit viel Dramatik nahm Spiel 3 zwischen Lugano und den Rapperswil-Jona Lakers. Erst die Overtime brachte die Entscheidung: Forrer schoss die Lakers nach 77:21 Minuten zum 3:2-Auswärtssieg und somit zur 2:1-Führung in der Serie. Zuvor verstrichen in der Verlängerung aber drei Powerplays ohne Treffer. Zunächst spielte Lugano in Überzahl, danach zwei Mal hintereinander die Lakers. Und im Powerplay der Gäste ging es turbulent zu und her, die beste Chance verpasste Moses, sein Schuss wurde von Lugano-Verteidiger Chiesa spektakulär abgewehrt – sein Goalie Schlegel wäre bereits geschlagen gewesen. Anhand der Overtime war der Sieg verdient, dort hatten die Lakers ein Chancenplus gehabt.
Und Lugano-Coach Pelletier dürfte sich in seinem Gefühl vor dem Spiel bestätigt gefühlt haben. «Nein», lautete nämlich seine simple Antwort auf die Frage, ob sein Team nach zwei Spielen schon im Playoff-Modus sei. Lugano war in der regulären Spielzeit dann zwar meist spielbestimmend. Doch Aussenseiter Rapperswil-Jona liess sich nie abschütteln. Die Lakers verdienten sich den 1:1-Zwischenstand nach 20 Minuten mit einem mutigen Auftritt, sie gingen sogar dank eines Kunstschusses von Loosli 1:0 in Führung – Morini glich postwendend im Powerplay aus.
Es kam noch besser für die Lakers. Sie hielten das Spiel weiterhin offen, ein wenig Slapstick half ihnen bei Spielmitte: Luganos Lajunen rutschte beim Aufbau aus, Jeremy Wick hämmerte den liegengelassenen Puck am verdutzten Schlegel vorbei zum 1:2. Diesmal dauerte es länger bis zur Reaktion: Erst kurz vor Drittelsende glich Lammer nach schöner Vorarbeit Fazzinis aus. Trotz 13:3 Schüssen im Schlussdrittel konnte Lugano keine Entscheidung herbei führen, das rächte sich am Ende bitter. Diese Serie zwischen dem Zweiten und dem Zehnten der Qualifikation ist nun richtig lanciert.
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