Wegen Covid-19 komplett abgeriegeltSogar die Schmuggler wagen sich nicht mehr nach Nordkorea
Man muss direkt an die Grenze fahren, um wenigstens zu ahnen, wie es den 25 Millionen Nordkoreanern in der Pandemie geht. Bestens, sagt die Propaganda. Aber das sollte man nicht glauben.

Vor ein paar Tagen war er mal wieder auf der anderen Seite des Flusses, dort, wo sonst eigentlich niemand mehr hinkommt: in Nordkorea. Nachts hatte ihn der Grenzer angerufen, zum ersten Mal seit Wochen, er habe endlich wieder Ware, ein paar Paddelzüge nur, dann glitt sein Ruderboot ins Dickicht am anderen Ufer. Der nordkoreanische Offizier wuchtete eine Kiste ins Boot: eingelegter Ginseng, Schnaps der Marke Kaesong und diese Pillen, die angeblich die Manneskraft steigern sollen. Er steckte dem Nordkoreaner ein wenig Geld zu – ein paar Minuten später war er wieder zurück in China.