Pascal Müller – die «logische Variante»
Der EHC Kloten hat seine sportliche und geschäftliche Zukunft geregelt. Ab sofort ist der bisherige Teammanager Pascal Müller neuer Sportchef, Matthias Berner bleibt CEO.

Er war schon lange der erste Anwärter als neuer Sportchef beim EHC Kloten. Doch die Vollzugsmeldung kam erst gestern. Ab sofort leitet Pascal Müller die sportlichen Geschicke bei den Zürcher Unterländern. Müller, der früher schon als Spieler für Kloten im Einsatz stand, war bislang als Teammanager tätig und unterstützte damit intensiv den bisherigen Headcoach und Sportchef Sean Simpson. Er wurde als «Schattensportchef» bezeichnet.
Allerdings beendete der Emmentaler sein Engagement nach dem Ende der letzten Saison. Nun hat sich der neue Präsident und Mehrheitsaktionär der EHC Kloten Sport AG, Hans-Ulrich Lehmann, für ihn als neuen sportlichen Leiter entschieden. Sicher eine gute Lösung, im Verein spricht man von gewünschter Kontinuität. «Wir haben auch mit anderen Kandidaten geredet, aber Pascal Müller ist die logische Variante. Er kennt das Team und den Verein und hat in der Vergangenheit sehr gut gearbeitet», argumentiert Lehmann seine Evaluation.
Erst Cheftrainer suchen, dann neue Ausländer
Müller wird sein Primat nun auf die Suche nach einem neuen Cheftrainer legen. Für Lehmann muss dieser gut mit jungen Spielern arbeiten können, man habe schon verschiedene Gespräche geführt. Mit dem neuen Headcoach wird dann auch die Evaluation der neuen Ausländer konkretisiert. Dabei ist auch der bisherige Center Tommi Santala eine Option.
Sicher ist jetzt schon, dass alle Spieler mit weiterlaufenden Verträgen die Salärkürzungen akzeptiert haben und weiterhin für Kloten im Einsatz stehen werden. Dies gilt auch für Captain Denis Hollenstein. Stichwort Hollenstein: Lehmann schliesst nicht aus, dass Klublegende Felix Hollenstein als Berater engagiert werden kann. Allerdings muss zuerst seine Zukunft bei der Nationalmannschaft geklärt sein.
Auch mit schmalem Budget konkurrenzfähig bleiben
Offen ist auch die Position von Goalie Martin Gerber. Lehmann könnte sich eine Weiterverpflichtung des Routiniers durchaus vorstellen, allerdings kaum ohne massive Lohnkürzungen. Mit diesem Kader sollte gewährleistet sein, dass die Mannschaft in der nächsten Saison trotz reduziertem Budget konkurrenzfähig bleibt. Lehmann fordert eine Qualifikation für die Playoffs. Was die Klotener in den letzten Jahren sportlich erreicht haben, könne man auch mit weit weniger Geld realisieren.
Nicht nur im sportlichen Bereich, auch auf der Geschäftsstelle setzt man beim EHC Kloten auf Kontinuität. Matthias Berner, der sich in den schweren Zeiten nach dem angekündigten Abgang der bisherigen kanadischen Klubbesitzer stark engagiert hatte, bleibt als CEO. Allerdings musste auch er eine Lohnkürzung in Kauf nehmen. Und Peter Lüthi kümmert sich um den Neuaufbau des Nachwuchsbereiches, wo in den letzten Jahren nicht alles optimal gelaufen ist.
Vier Vollzeitstellen gestrichen, keine Millionenverluste mehr
Allerdings ist weiterhin Sparen angesagt, wie dies Lehmann stets betont hat. Auf der Geschäftsstelle wurden vier Vollzeitstellen gestrichen. Ob die Geschäftsstelle in der Zukunft nach Glattfelden in Lehmanns Riverside zügelt, ist noch nicht klar. Er selber tendiert dazu. «Millionenverluste darf und wird es bei uns in Zukunft nicht mehr geben», stellt Lehmann klar. Das Zürcher Unterland steht offenbar hinter der neuen Strategie des EHC Kloten mit einer Redimensionierung und einer Rückkehr zum «Dorfverein». Bislang konnten bereits 3000 Saisonkarten verkauft werden, zudem stellten sich alle Sponsoren hinter die Neupositionierung.
Allerdings ist den Verantwortlichen aufgefallen, dass der Anteil der in Kloten selber wohnhaften Dauerkartenbesitzer eher klein ist. Zusammen mit der Stadt will der Verein dies mit Massnahmen ändern und die Verankerung in der Heimatstadt stärken. Demnächst soll darüber genauer informiert werden. Die Zukunft rund um die Swiss-Arena sieht auf jeden Fall wieder positiver aus. Und das ist für einen Verein, der noch vor kurzem vor dem Abgrund stand und dessen Fortbestand höchst unsicher war, eine erstaunlich erfreuliche Entwicklung.
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