Bereit für Grosstaten
Mit der Stabspringerin Angelica Moser und der Sprinterin Cornelia Halbheer gehören zwei Aushängeschilder der Region zur Schweizer Equipe an den Weltmeisterschaften in London.

Obwohl noch nicht 20 und die drittjüngste unter den 19 Athletinnen und Athleten der Schweizer Delegation ist Angelica Moser am Mittwoch mit hohen Ansprüchen an sich selber und einem bereits beträchtlichen Rückhalt an Erfahrung in die britische Hauptstadt geflogen: «Nur zum Dabeisein und Schnuppern auf höchster Ebene – zu diesem Zweck bin ich definitiv nicht hierher gereist», sagt die Andelfingerin. Vielmehr hat sie sich für ihre bereits fünften internationalen Titelkämpfe bei der Elite viel vorgenommen: «Der Final soll für mich ein Thema sein.»Angelica Moser äussert die Absicht im Wissen, dass es sich dabei um eine sehr hohe Vorgabe handelt.
Nur wer die Qualifikationshöhe von 4,60 m meistert oder zu den besten zwölf der Qualifikation zählt, ist im Kampf um die Medaillen dabei. In der Meldeliste belegt Moser Position 17. «Ich weiss, dass ich am Freitagabend hervorragend springen muss», sagt sie. 4,60 m dürften nötig sein, ist sie sich sicher. Ihr U23-Schweizer-Rekord steht seit Anfang Juli bei 4,61 m. Anders sein könnte es bei besonders schwierigen Bedingungen, Regen, Wind und Kälte etwa. Moser kümmert dies kaum. Sie weiss, dass sie mit unterschiedlichen Umständen in der Regel gut zurechtkommt.
«Nur zum Dabeisein und Schnuppern auf höchster Ebene – zu diesem Zweck bin ich definitiv nicht hierhergereist.»Angelica Moser
Schon verschiedentlich hat Moser sich profiliert: primär als regelmässige Goldmedaillengewinnerin bei den internationalen Nachwuchstitelkämpfen. Jedes Jahr seit 2013 ist sie zu den Titelehren ihrer Altersstufe gekommen, zuletzt Mitte Juli an den U23-Europameisterschaften. Auch bei der Elite, letztes Jahr etwa als EM-Siebte, hat sie sich schon in Position geschoben. «Ich habe das Gefühl, gut springen zu können», sagt Moser. Die Knieprellung, zugezogen beim letzten Wettkampftest am 1. August in Frauenkappelen (4,50 m), soll sie nicht behindern, ist sie überzeugt. Die Vertreterin des LC Zürich freut sich auf «London und ein begeisterungsfähiges, kompetentes und faires Superpublikum».
Tüpfli auf dem i für Halbheer
Zu ihrer WM-Premiere gelangen wird Sprinterin Cornelia Halbheer (kleines Bild) von der LV Winterthur. Nachdem sie letztes Jahr mit der EM in Amsterdam ihren Einstand über 200 m gab, kommt sie nun erneut zum Zug. Als (Ersatz-)Läuferin der 4×100-m-Staffel konnte die 24-Jährige schon seit Wochen auf London planen. Nun darf sie auch über 200 m antreten. «Nachdem ich die Limite von 23,10 Sekunden um sechs Hundertstel verpasst hatte, war für mich klar: Jetzt wirds nichts mit dem Einzelstart.» Sie täuschte sich, unter anderem, weil nur zwei Quotenplätze von Aussenseiternationen wahrgenommen wurden. Als «grossartige Möglichkeit» sieht dies die Winterthurerin. Vom «Tüpfli auf dem i» spricht sie.
«Ich bin bereit und freue mich riesig.»Cornelia Halbheer
Halbheer möchte die Chance nutzen und besser sein als Position 52, die sie auf der Meldeliste einnimmt. Die Qualifikation für einen der 24 Halbfinalplätze scheint aber wenig realistisch. Ihr 200-m-Vorlauf steht am Dienstagabend ab 21.30 Uhr an. Nach einem zweitägigen Trainingslager mit der Sprintstaffel in Langenthal feilt sie nun bis zum Abflug am Sonntag zu Hause an Details. «Ich bin bereit und freue mich riesig», sagt Halbheer.
Erstellt: 03.08.2017, 21:21 Uhr
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