Schauplätze der Zürcher Drogengeschichte
Zürichs jüngste Geschichte ist auch eine Geschichte der Drogen. Ein Stadtrundgang erinnert nun daran – und zeigt, wie sich der Umgang mit Sucht verändert hat.

Es begann an der Riviera: Von der treppenähnlichen Uferanlage am Limmatquai breitete sich in den 1980er-Jahren die Zürcher Drogenszene aus und legte die Stadt des puritanischen Zwingli bis tief in die 1990er unter einen Schleier des Rausches – und des Elends. Die Anfänge der offenen Drogenszene an der Riviera und der Seepromenade, die Schliessung des Autonomen Jugendzentrums (AJZ), die elenden Zustände im «Needle Park» auf dem Platzspitz und später die noch elenderen Bedingungen am Letten: Sie alle sind Teil eines Kapitels, welches zu den traurigsten und zugleich wichtigsten in der europäischen Drogengeschichte zu zählen ist. Dreissig Jahre ist das nun her. Doch die Bilder fixender Menschen auf dem Letten sind nicht nur Zeugen menschlicher Schicksale, sondern auch die Anfänge einer modernen Drogenpolitik: Inmitten des Heroinelends begann im April 1985 die Suchtpräventionsstelle (Sup) der Stadt Zürich ihre Arbeit und prägte damit die heutige Viersäulenpolitik – Prävention, Therapie, Repression und Schadensminderung. Zum Jubiläum hat die Sup darum den Stadtrundgang «Von der Riviera zum Letten» auf die Beine gestellt, welcher an die Schauplätze von Zürichs Drogengeschichte führt.