Strenge Nacht für Feuerwehren nach heftigen Gewittern
Heftige Gewitter haben am Sonntagabend und in der Nacht für hunderte Feuerwehreinsätze gesorgt. Besonders stark betroffen waren Zürich, Bern und die Zentralschweiz. In Luzern forderte das Unwetter zwei Todesopfer.
350 Mal mussten gestern 31 Feuerwehrorganisationen im Kanton Zürich ausrücken. Ab 21.30 Uhr wurden zahlreiche überflutete Keller gemeldet, wie ein Sprecher von Schutz & Rettung mitteilte. Die Gewitterfront zog aus Richtung Süden über das Kantonsgebiet und sorgte insbesondere in den Bezirken Affoltern, Dietikon, Horgen und Zürich für Schäden.
Zuglinie verschüttet
89 Einsätze entfielen auf die Stadt Zürich. Um die zahlreichen Notrufe entgegennehmen und bearbeiten zu können, wurde das Personal in der Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung zeitweise auf bis zu 30 Personen aufgestockt.
Ein Youtube-Video eines Filmers aus Wetzikon zeigt eindrücklich die Gewitterfront, die am Sonntag über den Kanton Zürich gezogen ist
Die SBB meldeten einen Erdrutsch zwischen Birmensdorf und Schlieren, der die Zuglinie verschüttete. Auf Online-Portalen waren zudem Bilder eines halb versunkenen Autos in Schlieren zu sehen.
Mutter und Tochter ertrunken
In Dierikon LU ertranken gestern nach dem heftigen Unwetter eine 32-jährige Frau und ihre fünfjährige Tochter im Untergeschoss ihres Hauses. Sie wurden vom schnell eindringenden Wasser überrascht.
Wie die Luzerner Polizei heute mitteilte, fand die Feuerwehr die beiden Toten während des Auspumpen des Kellergeschosses.
Der Ehemann brachte gestern Auto und Roller aus der Tiefgarage in Sicherheit. Dabei begaben sich die beiden Opfer aus unbekannten Gründen ins Untergeschoss.
Im Kanton Luzern waren ab 20.40 Uhr rund 20 Feuerwehren im Einsatz, wie der Feuerwehrinspektor in der Nacht auf heute Montag auf Anfrage sagte. Nachdem es innert relativ kurzer Zeit intensiv geregnet hatte, wurden mehrere hundert grösstenteils Kleinschäden gemeldet.
Schwer betroffen waren indes das Gebiet Würzenbach in der Stadt Luzern sowie die Gemeinden Ebikon, Dierikon, Adligenswil und Udligenswil. In letzterer habe ein Bach einen neuen Lauf genommen und das Dorf verwüstet. Die Kantonsstrasse zwischen Udligenswil und Küssnacht war wegen Sturmschäden in beiden Richtungen gesperrt.
Bedrohliche Lage in Bern
Die starken Regenfälle stellten auch die Feuerwehr in Bern auf die Probe. Die Zulg, die bei Thun in die Aare mündet, führte Hochwasser und viel Schwemmholz. Auch aus dem Thunersee floss Schwemmholz in die Aare, was im Berner Mattequartier zu einer bedrohlichen Situation führte.
Weil es nicht gelang, genügend verkeiltes Holz aus dem Fluss zu fischen, wurden schliesslich im Bereich Schwellenmätteli die mobilen Schwellenelemente entfernt. So entspannte sich kurz vor Mitternacht die Situation binnen Minuten.
Zu einem Erdrutsch kam es zwischen Thun und Interlaken. Die Hauptstrasse ist dort bis am Montag 9.00 Uhr in beiden Richtungen gesperrt.
Der Wetterdienst Meteocentrale gab für Graubünden kurz nach Mitternacht eine Unwetterwarnung heraus. Das Gewitter sei kurz und intensiv gewesen, doch Schadensmeldungen seien keine eingegangen, hiess es bei der Bündner Kantonspolizei auf Anfrage.
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