Zürcher Frauenhaus: Unterschlupf für rund 130 Frauen und 110 Kinder
128 Frauen und 108 Kinder haben im Jahr 2015 Zuflucht im Zürcher Frauenhaus Violetta gesucht. 112 Frauen stammten aus dem Kanton Zürich, 16 aus einem anderen Kanton.

Durchschnittlich blieben die rund 130 Frauen um die 25 Tage im Zürcher Frauenhaus Violetta. Insgesamt wurden die Frauen und Kinder letztes Jahr während 5959 Nächten betreut. Dies ist dem am Freitag publizierten Jahresbericht der Stiftung Frauenhaus Zürich zu entnehmen.
Ein Fünftel kehrt zum Mann zurück
Die meisten Frauen, die Unterschlupf suchten, waren zwischen 30 und 40 Jahre alt. Keine war jünger als 20 Jahre, nur wenige älter als 50 Jahre (6 Personen). Die Mehrheit der Kinder war zwischen 4 und 12 Jahre alt (55 Kinder). 48 Kinder waren jünger als vier Jahre.
Nach ihrem Aufenthalt im Frauenhaus kehrten 22 Prozent zurück zu ihrem Mann. 13 Prozent suchten sich eine neue Wohnung, ebenso viele lebten wieder in ihrer Wohnung, sofern der Mann nicht mehr dort wohnte. 24 Prozent kamen in einer anderen Institution unter.
Neues Angebot im Jubiläumsjahr
Die Stiftung Frauenhaus Zürich feierte im vergangen Jahr ihr 35-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr startete sie das Nachbetreuungsangebot VistaNova. Dieses soll den Frauen Chancen zum Ausstieg aus der Gewaltspirale bieten.
Gemäss Jahresbericht ist VistaNova nötig geworden, weil das spezifische Kriseninterventionsangebot des Frauenhauses wegen des Spardrucks der Gemeinden «kaum mehr nachhaltig greifen kann». Denn der Aufenthalt lasse sich nach 21 Tagen, die von der Opferhilfe finanziert sind, immer schlechter verlängern.
VistaNova umfasst sechs ambulante Nachberatungsstunden für Frauen, welche in ihre Wohnung zurückgekehrt sind sowie zwei Wohnungen, die an Betroffene vermietet werden, inklusive Betreuung durch ein Sozialzentrum.
Pro Jahr werden im Kanton Zürich rund 1500 Fälle von häuslicher Gewalt registriert. Stadt- und Kantonspolizei versuchen mit spezialisierten Fachgruppen dagegen vorzugehen. Dennoch brauche es auch das Engagement aller, heisst es im Bericht.
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