Und wieder eine andere Geschichte
oerlikon. 6:3 gegen den EHC Biel: Die ZSC Lions gehen mit elf Siegen in Folge in die Nationalteampause.
Wenn die ZSC Lions heute in einer Woche auch noch das letzte Spiel des Jahres 2013 gewinnen, dann werden sie ihren Klubrekord auf zwölf Siege in Folge ausdehnen. Und sie werden mehr als einen Monat nur gewonnen haben. Ihre Serie begann am 22. November mit dem 5:1 in Rapperswil, an diesem Wochenende liessen sie die Erfolge Nummer 10 und 11 folgen. Zuerst der Sieg in Zug, dann das 6:3 gegen den EHC Biel vor 9600 Zuschauern im Hallenstadion.
Alle Teams hatten in den letzten Wochen ein relativ gedrängtes Programm, die ZSC Lions waren noch ein bisschen mehr im Einsatz als die Konkurrenz. «Wer in so kurzer Zeit immer gewinnen will, der kann nicht von einem oder zwei Spielern abhängig sein, der braucht eine grosse Breite im Kader», sagte Trainer Marc Crawford nach dem Sieg über die Bieler. «Es ist egal, woher sie kommt, aber man braucht einfach Energie.» Und bei den ZSC Lions war sie vorhanden. Immer wieder schrieben und schreiben andere in dieser langen Phase die Geschichte der Erfolge.
Gestern kam sie von den jungen Spielern und vor allem von einem Mann, der sonst nach hinten absichert: Morris Trachsler. Der Center, der diese Woche in der Nationalmannschaft auftritt, erzielte innerhalb von zwölf Minuten drei Tore, das 3:2, 4:2 und 5:3. Ein Hattrick in einem NLA-Spiel ist ihm noch nie gelungen, und das brachte ihn noch vor Weihnachten zu einem Saisontotal, das er noch nie erreicht hat: Acht Treffer hat er bereits erzielt, bisher waren in der Qualifikation sechs seine Bestmarke gewesen.
«Er hat sich vor allem im Powerplay vor dem gegnerischen Tor stark verbessert. Er kann sich freien Raum verschaffen, er kann einen Schuss nicht nur ablenken, er bringt den Puck auch noch hoch.» Die flachen Abschlüsse, sagt Crawford, würden meistens an den Schonern der Goalies abprallen.
Vertragsgespräch
Der EHC Biel zeigte sich im Hallenstadion als gefährlicherer Gegner als auch schon. Aus dem frühen Rückstand machten die Seeländer, die mit dem 4:2 vom Samstag über Lausanne zusätzlich Luft bekommen hatten, gar eine 2:1-Führung. Und das 2:4 später liess sie nicht aufgeben, sie kamen nochmals auf 3:4 heran. Eric Beaudoin, der in Abwesenheit des verletzten Ahren Spylo als Topskorer auftrat, bekam gar noch die Chance zum Ausgleich serviert – er verpasste sie. Im Gegenzug lief Morris Trachsler übers halbe Feld, schüttelte Manuel Gossweiler ab und setzte den Puck backhand zum 5:3 unter die Latte. Luca Cunti schliesslich, der in Zug wegen Krankheit gefehlt hatte, schob den Puck dann doch noch, nach diversen misslungenen Versuchen, ins leere Bieler Tor zum 6:3.
Dank Trachslers Toren wurde der Fehlgriff von Lukas Flüeler, der innerhalb von zehn Sekunden zwei Tore kassierte, gestern nicht zum Thema. Sondern andere Dinge. Zum Beispiel, wie lange Mathias Seger mit seinem Mittelhandknochenbruch noch ausfällt (bis Ende Jahr), wann Robert Nilsson wieder fit sein wird (schon am 23. Dezember). Und natürlich auch, wie die Zukunft von Marc Crawford in Zürich ausschaut. Sportchef Edgar Salis sagt, dass sie diese Woche einmal zusammensitzen werden. Crawford sagt, dass er über Weihnachten, wenn er für kurze Zeit in seine Heimat fliegt, einen Entscheid fällen wolle. «Mir gefällt es hier», erklärt er. «Wir wollen ihn, weil er gute Arbeit leistet», hält Salis zum Thema fest.
Die ZSC Lions beginnen das Jahr 2014 sportlich am 2. Januar mit dem Derby gegen die Kloten Flyers. Vielleicht wissen sie schon dann, dass ihre Zusammenarbeit mit Crawford über die ursprünglich vereinbarten zwei Jahre dauern wird. Und der Kanadier ist dann vielleicht mit den Zürchern noch immer ungeschlagen unterwegs, zu einem neuen persönlichen Rekord. Seine längste Siegesserie als Coach beträgt 14 Spiele, aufgestellt hat er die mit den Vancouver Canucks. Und die längste Siegesserie im Schweizer Eishockey hält der HC Lugano, der einst 15 Siege aneinanderreihte.
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