Gastrokolumne «Angerichtet»Vom «Schauenberg» um die Welt
Das Restaurant Schauenberg hat neue Besitzer, die nebst Klassikern auf eine globale Speisekarte setzen. Ein Testbesuch.

Diana und Simon Daley betreiben seit Herbst das Restaurant Schauenberg zwischen Burgruine und Bichelsee. Und schon nach rund vier Monaten scheinen sie mit ihrem kulinarischen Angebot einen Nerv getroffen zu haben: Bei unserem Besuch am Donnerstagabend ist der Parkplatz rappelvoll, die Tische sind besetzt.
Die Menükarte nimmt uns, trotz Fokus auf bodenständiger Küche, einmal um den Globus: Vom Schweizer Cordon bleu über ein indisches Dal und ein thailändisches Curry bis hin zu einem amerikanischen Südstaaten-Gericht ist allerlei zu finden.
Zur Vorspeise probieren wir den gemischten Salat mit einer leicht pikanten Salatsauce (9.50 Franken), von der wir aber nur wenig Schärfe wahrnehmen. Der Salat, mit Randen, Mais, Tomätchen, Gurken, Radiesli und Rucola angerichtet, wird seinem Namen gerecht und ist frisch. In das dazu bestellte Knoblauchbrot (6.–) verlieben wir uns auf den ersten Biss. Es erinnert an confierten, also in Öl gegarten, Knoblauch und ist oben schön gratiniert. Ab jetzt muss sich jedes «Chnoblibrot» mit diesem messen.
Bei der Hauptspeise wählen wir die von Koch Simon Daley empfohlenen geschmorten Kalbshaxen mit hausgemachten Spätzli, Blaukraut und Kastanien (38.–) sowie das Gericht New Orleans (42.–). Das sind Pouletbrustwürfel mit Riesencrevetten, zusammen mit einer Cajun-Rahmsauce und Tagliatelle.
Beide Fleischgerichte sind unglaublich zart. Die Pouletwürfel zergehen im Mund, sind saftig. Die geschmorten Kalbshaxen fallen mit einer leichten Gabelbewegung vom Knochen. Die Crevetten wiederum sind knackig. Die Bratensauce ist gut abgeschmeckt und nicht zu intensiv, die Schärfe der Cajun-Sauce summiert sich hingegen gegen Ende des Gerichts langsam an die obere Grenze. Der Brotkorb eilt zur Hilfe. Leider ist der Inhalt nicht mehr ganz so frisch. Die einzige, sehr leise, Enttäuschung des Abends. Bei den Beilagen haben wir aber gar nichts zu meckern, auch sie überzeugen. «Alles war sehr gut», sagt mein Begleiter, der als Koch arbeitet und erfahrungsgemäss nur schwierig zufriedenzustellen ist.
Zum Dessert orientieren wir uns wieder an der Empfehlung des Hauses: Die Crema Catalana (12.–) kommt mit einer dicken Scheibe caramelisiertem Zucker daher. Darunter verbirgt sich eine zartweiche Creme.

Fehler gefunden?Jetzt melden.