50 Jahre FrauenstimmrechtVon Tyrannen und Gretchen
Vor fünfzig Jahren sagten die Männer endlich Ja zum Frauenstimmrecht auf Bundesebene. Den Weg dahin bereiteten Vorkämpferinnen wie Elisabeth Studer-von Goumoëns aus Winterthur.

Als eines der letzten Länder der Welt führte die Schweiz das Frauenstimmrecht ein. Reporter aus aller Welt berichteten über die Abstimmung vom 7. Februar 1971. Man könnte also meinen, dass dem historischen Ereignis im eigenen Land eine intensive Berichtserstattung vorausging. Zumindest beim «Landboten» war dies nicht der Fall, wie der Blick ins Archiv zeigt. In den vier Wochen vor dem Urnengang erschienen nur wenige Artikel.
«Erwachsenenstimmrecht im Bund ist Tatsache», titelte die Zeitung am Montag danach und zog nüchtern Bilanz: «Damit hat eine Entwicklung ihren Abschluss gefunden, deren Unvermeidlichkeit gegeben war.» Im gleichen Artikel werden die Gegner angeprangert. Diese seien mit Ansprüchen an die Presse herangetreten, die mit Vernunft nichts mehr zu tun gehabt hätten: «Wir hätten unsere Leser nur gelangweilt, wenn wir über jedes lokale oder kantonale Komitee berichtet hätten.»