Kampfjet als FilmstarWarum fliegt Tom Cruise eigentlich nicht die F-35?
In «Top Gun: Maverick» geht der Star mit einem angejahrten Jet in die Luft. Der modernste Flieger der USA – und wohl bald der Schweiz – kam für ihn aus bestimmten Gründen nicht infrage.

Am 26. Mai startet die lang erwartete Fortsetzung des 80er-Jahre-Klassikers «Top Gun» in den Schweizer Kinos. Bei der Kritik kommt der Film um Kampfpiloten der US-Marine gut an: Vor allem für die superrealistischen Luftkampfszenen gibt es Lob.
Aber die Frage stellt sich: Warum setzte Hauptdarsteller und Produzent Tom Cruise für das Sequel nicht auf den modernsten und vielseitigsten Kampfjet, den die Navy zu bieten hat? Als Captain Pete «Maverick» Mitchell pilotiert Cruise nämlich die F/A-18 Super Hornet, den eigentlichen Star des Streifens.
Nicht zu sehen ist dagegen die F-35, der modernste Kampfflieger der Welt. Also der Jet, den Verteidigungsministerin Viola Amherd als künftiges Rückgrat der Schweizer Luftwaffe kaufen will. Und zwar möglichst bald.

Aber natürlich ist es ausgeschlossen, dass die Darsteller die Jets selber steuern. Darum musste das Filmteam Flieger mit zwei Sitzen verwenden. Vom F-35 gibt es aber keine Doppelsitzer. Deshalb setzte Cruise auf die zweisitzigen F/A-18. In den Jets wurden sechs Kameras installiert, die die Filmpiloten aus allen Winkeln aufnehmen und für ein realistisches Feeling sorgen – und dafür, dass man glaubt, Cruise selbst sitze an den Steuer-Joysticks.
Für Lockheed Martin, den Hersteller der F-35, ist es bitter, dass seinem Paradejet die Starrolle versagt blieb. Und Schweizer Kinogänger müssen darauf verzichten, ihren künftigen Luftwaffe-Jet «in Action» zu sehen.
Edgar Schuler ist Inlandredaktor und verfasst regelmässig den Newsletter «Der Morgen».
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