Tschetschenen in DeutschlandWer sind die Gegner der arabischen Clans in Berlin?
Sie machen Schlagzeilen mit Bandenkämpfen, Überfällen und Schlägereien: Einblicke in die tschetschenische Gemeinschaft, deren grösster Kampf gerade der gegen ihren schlechten Ruf ist.

Berlins Tschetschenen machen von sich hören. Anfang November gab es Auseinandersetzungen mit der libanesischen Grossfamilie R., in Neukölln, und in Gesundbrunnen, einem weiteren Ortsteil Berlins, lieferten sich Dutzende Männer Scharmützel mit Messern, Stühlen, Wasserpfeifen. Der Boulevard nannte Tschetschenen in einem Atemzug mit seinen Lieblingsschurken, den «arabischen Clans». Dass die R.s eigentlich Kurden sind, macht es nicht weniger bedenklich.
Die Öffentlichkeit ist etwas, das die Tschetschenen meiden, aus Scham, aus Stolz, aus Misstrauen gegenüber einer Gesellschaft, in der viele schon zwanzig Jahre leben. Tschetschenen, so sagt es ein Beobachter aus Wissenschaftskreisen, machen sich gern «unsichtbar».