Auszeichnung für ein migrationspolitisches Statement
Der Hauptpreis der Internationalen Kurzfilmtage geht an «Bab Sebta» von Randa Maroufi, einen ruhigen Film, der den künstlichen Charakter von Grenzen aufzeigen will.
Die Kamera schwebt gemächlich über Autos und Menschen, die an der Grenze von Marokko zu Spanien auf den Übertritt warten; die einen beten, andere machen Liegestützen oder spielen Schach, ganze Familien liegen beisammen und ruhen sich zwischen ihren Gepäckstücken aus. In ihrem Film «Bab Sebta» inszeniert die 1987 in Casablanca geborene französische Filmemacherin Randa Maroufi Beobachtungen, die sie in Ceuta, einer spanischen Enklave in Marokko, gemacht hat. Wenn die Kamera am Ende in die Höhe steigt, wird der künstliche Charakter des Geländes erkennbar: Die Bodenmarkierungen sind «Spiellinien» auf einer Art Landkarte.
Die Jury der Kurzfilmtage sah im Film «ein starkes politisches Statement», das «die Ideologie der Grenze» hinterfrage, und bedachte ihn am Sonntag mit dem mit 12000 Franken dotierten Hauptpreis. Den ZKB-Publikumspreis bekam «Postcards from the End of the World» von Konstantinos Antonopoulos. Darin wird eine Familie, die auf einer griechischen Insel Ferien macht, unvermittelt mit dem Weltende konfrontiert. Der von der Stadt Winterthur gestiftete Förderpreis ging an «Automne malade» von Lola Cambourieu und Yann Berlier; bester Schweizer Film ist «22:47 Linie 34» von Michael Karrer. In sechs Tagen verzeichnete das Festival 17500 Eintritte, 500 mehr als 2018.
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