Der Kanton bricht sein Versprechen
Jakob Bächtold zum Entscheid des Zürcher Regierungsrates zum ZHAW-Hauptsitz.
Nicht ernst genommen, veräppelt, hinters Licht geführt. So müssen sich die Winterthurer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger vorkommen, nachdem klar ist, dass der Kanton den neuen Hauptsitz der ZHAW nicht auf dem Sulzer-Areal einrichten will. Im März 2015 – das ist selbst für vergessliche Politikerinnen und Politiker noch keine Ewigkeit her – hat Winterthur über den Gestaltungsplan Werk 1 abgestimmt. In der Abstimmungszeitung, in Medieninformationen, in Planungs- und Kantonsratspapieren: Überall hiess es, Hauptmieterin im Grossprojekt sei die ZHAW.
Jetzt zeigt sich: Der Stadtrat hat die Pläne der ZHAW damals konkreter dargestellt, als sie wirklich waren. Von der Möglichkeit eines Rückziehers war nirgends etwas zu lesen. Dafür war in der Abstimmungszeitung schon abgebildet, wo die ZHAW ihre Turnhallen bauen will.
Aus Winterthurer Sicht ist aber vor allem das Verhalten des Kantons eine Frechheit. Wenn man sich an einem für Winterthur so wichtigen Projekt beteiligt, mitplant und Zusagen macht, ist es unfair, später einfach auszusteigen. Dass gleichzeitig verkündet wird, man wolle zwei neue kantonale Schulhäuser in Winterthur bauen, ist ein Ablenkungsmanöver. Es täuscht nicht darüber hinweg, dass der Kanton in Bezug aufs Sulzer-Areal sein Versprechen bricht.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch