Brand in Winterthur: Das Schlimmste verhindert
Am Donnerstag gegen 8:30 Uhr ist in einem Dachstock eines Hauses an der General Guisan-Strasse 25 ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr rückte mit einem Grossaufgebot auf. Eine Person wurde leicht verletzt, ein Hund verendete.
Gegen 8.45 Uhr roch man es schon in der halben Altstadt,die Sicht am Graben war bereits diesig vor lauter Rauch, und wenig später heulten schon die Blaulichtsirenen durch die Gassen: Im Dachstock eines Wohnhauses an der General-Guisan-Strasse 25 brannte es zu diesem Zeitpunkt schon lichterloh. Die Feuerwehr rückte gestaffelt mit rund 50 Mann und 13 Fahrzeugen aus. Nachdem immer mehr Schaulustige stehen blieben und ihre Handys zückten, sperrte die Polizei neben der sonst dicht befahrenen General-Guisan-Strasse auch die Neustadtgasse ab. Sofort versuchten die Einsatzkräfte, den Brand von beiden Seiten her zu löschen, schwerpunktmässig von der Hauptstrasse aus.
Dort qualmte und flammte es kurz vor 9.30 Uhr nochmals heftig aus dem Dachfenster. Danach aber war das Feuer definitiv gelöscht. «Zum Glück konnten wir verhindern, dass die Flammen nicht stärker auf die angrenzenden Dächer übergingen», sagt Jürg Bühlmann, der Kommandant von Schutz und Intervention und Einsatzleiter. Denn die Häusernummern 23 bis 31 bilden einen praktisch durchgehenden Riegel ohne Brandschutzwand.
Dachstock zur Hälfte ausgebrannt
Aufgrund der Schwere des Ereignisses hatte die Kantonspolizei das Kommando. Diese schätzte den Sachschaden gestern auf über hunderttausend Franken. «Die eine Hälfte des Dachstocks ist komplett ausgebrannt», bilanzierte auch Bühlmann. Gemäss Kapo gab es auch Verletzte. Eine Frau musste mit Verdacht auch Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht werden, ein Mann zur Kontrolle ebenfalls. Ein Dutzend Anwohner brachten sich allerdings rechtzeitig in Sicherheit und verliessen ihre Wohnungen rechtzeitig. Dies auch, weil die Coiffeuse Tanja Schumann, die vis-à-vis ihren Salon betreibt, geistesgegenwärtig reagiert hatte: «Herumstehende Leute habe ich aufgefordert, die Feuerwehr zu rufen und habe dann die Anwohner herausgeläutet», erzählt sie. Im brennenden Haus habe anfangs niemand reagiert. Dann sei eine Frau an die Eingangstür gerannt: «Doch sie konnte nicht raus, die Tür war verschlossen.»
In Todesangst habe die Frau panisch versucht, die Scheibe einzuschlagen – bis ein Passant schliesslich die Türe eingetreten habe. Ein Mann – der Mieter – sei wenig später nachgekommen. «Ich hatte den Eindruck, die beiden wurden vom Feuer total überrascht», sagt Schumann.
Nicht überstanden hatte den Grossbrand ein Hund. Die Feuerwehr hatte ihn zwar lebendig aus einer Wohnung geborgen, er verstarb aber noch vor Ort. Ein zweiter Hund, wie die Kapo fälschlicherweise vermeldete, wird nicht vermisst.
Säumiger letzter Mieter
Die Brandursache ist nach wie vor ungeklärt, die Kantonspolizei vermittelt. Besitzerin des dreistöckigen Altbaus ist die Terra-Invest-Immobilienberatung GmbH mit Sitz in Muttenz BL. Gemäss Carmelo Parfumi, Partner der Firma, wohnte zuletzt nur noch eine Person in dem Haus – und zwar in der obersten Wohnung: «Es handelt sich dabei um einen Mann, der seit über einem halben Jahr seine Miete nicht mehr bezahlt hat», sagt er, der vom «Landboten» vom Unglück erfuhr. Der säumige Mieter hätte laut Parfumi das Haus auf richterliche Anordnung hin schon längst verlassen müssen. Fixe Pläne mit dem nun leer stehenden Haus habe seine Firma noch nicht.
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