Online für ein zweites Hallenbad
Doch, die Stadt könne sich ein weiteres Hallenbad leisten, sagen drei junge Winterthurer. Die Traglufthalle genüge nicht.

Die Kritik richtet sich an den Stadtrat und ein wenig auch an den Gemeinderat. Der Stadtrat hatte vergangene Woche mitgeteilt, Winterthur fehle das Geld, ein zweites Hallenbad zu planen.
Er will eine von allen Fraktionen unterzeichnete Motion nicht weiter bearbeiten. Die Motion war vor sechs Monaten im Gemeinderat eingebracht worden – sechs Jahre nach der verlorenen Cabriodach-Abstimmung.
«Unser Ziel ist es, den Druck für ein zweites Hallenbad zu erhöhen.»
Winterthur fehle nicht das Geld, sondern der Wille, sagt Selim Gfeller. Wer über ein Budget von weit über einer Milliarde Franken verfüge, könne sich ein zweites Hallenbad leisten. «Es ist eine Frage der Prioritäten», findet Gfeller, der für die SP in den Nationalrat will.
Ein Hallenbad sei ähnlich hoch einzustufen wie Schulraum und Turnhallen. «Nur an wenigen Orten kommen so viele Kulturen und Menschen zusammen wie im Schwimmbad.»
Zusammen mit Lorena Tanner und Tina Bosshard hat Gfeller eine Onlinepetition lanciert. Diese fordert den Stadtrat auf, rasch die notwendigen Schritte einzuleiten, damit ein zweites Hallenbad gebaut werden kann. Auf der Internetseite Hallenbad-jetzt.ch haben seit Ende September 301 Personen das Anliegen unterstützt. «Das ist ein Anfang», sagt Gfeller.
Nicht wegen der SP
Selbstverständlich gebe es zwischen Petition und Traglufthalle einen Zusammenhang, sagt Gfeller. «Die Traglufthalle war für uns Anlass, über das zweite Hallenbad nachzudenken.» Er und SP-Passivmitglied Bosshard hätten die Petition aber nicht für ihre Partei mitlanciert. «Unser Ziel ist es, den Druck für ein zweites Hallenbad zu erhöhen.»
Wie eine Mehrheit der SP tendiert aber auch Gfeller zu einem Nein zur Traglufthalle. Nicht aus ökologischen Gründen, sondern weil die Halle das Problem nur vorübergehend löse.
Erstellt: 09.10.2019, 10:52 Uhr
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