Überraschendes Gastspiel in Seuzach
Von Freitag bis Sonntag gastiert der Circus Royal in Seuzach. Das Gastspiel ist aus der Not geboren. Eigentlich stand Kloten auf dem Programm. Doch dort gab es eine Panne.

Der Circus Royal gastiert nicht zum ersten Mal in Seuzach. Doch das gegenwärtige Gastspiel ist weder geplant noch angekündigt worden.
Man sei notfallmässig nach Seuzach ausgewichen, räumt Zirkusdirektor Oliver Skreinig ein. «Unser Pech war, dass wir in Kloten, wo wir laut Plan hätten spielen sollen, direkt in der Anflugschneise platziert gewesen wären.»

«Um das Zirkuszelt in Kloten aufstellen zu dürfen, wäre eine Bewilligung der Flugsicherheit nötig gewesen.» Oliver Skreinig,
Geschäftsführer Circus Royal
Um das 17 Meter hohe Zirkuszelt dort aber aufstellen zu dürfen, wäre eine Bewilligung der Flugsicherheit nötig gewesen. «Eine solche war aber nicht eingeholt worden», sagt Skreinig, der nicht unglücklich darüber ist, «dass nun keine Jumbos über das Zirkuszelt hinwegfliegen».
Schulhauswart setzte sich ein
Der Circus Royal brauchte blitzartig eine andere Lösung. Als flexibel genug erwies sich die Gemeinde Seuzach. «Hier sind wir sehr herzlich aufgenommen worden», sagt der 39-jährige Zirkusdirektor. Er war 1999 und 2009 schon einmal mit dem Circus Royal hier, «damals noch auf der Schneckenwiese». Doch diese steht infolge eines Bauvorhabens für Alterswohnungen nicht mehr zur Verfügung.
Schliesslich sei es dem entschlossenen Zupacken des Halden-Schulhauswarts zu verdanken gewesen, dass der Circus nun hier unterhalb des Sekundarschulhauses gastieren dürfe. «Auch die Gemeinde stellte die Bewilligung unkompliziert aus», sagt Skreinig.
Die Gemeinde Seuzach stehe übrigens nur deshalb nicht mehr auf dem Spielplan des Circus Royal, weil sie so nahe bei der Stadt Winterthur liege. «Und dort gastieren wir ja jeweils in den Herbstferien», sagt Skreinig.
Trauer um Ex-Zirkusdirektor
Der Circus Royal, der 2018 sein 55-Jahr-Jubiläum feiert, trauert momentan um Peter Gasser, der den Circus Royal fast zwanzig Jahre lang geprägt hat. Der langjährige Zirkusdirektor und Besitzer des Circus Royal ist am vergangenen Mittwoch im Alter von 61 Jahren überraschend gestorben.

Gestern wurde die Zirkusstadt aufgebaut. Zu ihr gehören rund 90 Campingwagen, das Bistro (siehe Box), verschiedene Tiergehege und natürlich das grosse Zelt mit der Krone. Der Circus Royal beschäftigt derzeit 108 Mitarbeiter, von denen rund 40 in der Vorstellung mitarbeiten.
Aussergewöhnlich und innovativ
Für das Jubiläumsprogramm sei nach aussergewöhnlichen Nummern und jungen, innovativen Artisten gesucht worden, heisst es im Vorwort der Programmzeitschrift, das noch gemeinsam von Oliver Skreinig und Peter Gasser verfasst wurde.
«Wir bieten echten Zirkus mit vielen Tieren, Superartisten und einem charmant-komischen Clown.»
Auf die Frage nach dem «Hauptact» sagt Skreinig, den gebe es nicht: «Wir bieten echten Zirkus mit vielen Tieren, Superartisten und einem charmant-komischen Clown.»
So viel ist sicher: Ziegen, Pferde, Kamele, Alpaka und eine lustige Hundemeute sind mit von der Partie. Das zeigt der Blick in die Gehege. Und Wahrsager Mike Shiva ist laut Programmheft ebenfalls dabei.
Die Vorstellungen des Circus Royal in Seuzach: heute und am Samstag jeweils um 15 und 20 Uhr und am Sonntag um 11 und 15 Uhr.
(Der Landbote)
Erstellt: 31.08.2018, 11:43 Uhr
«Ich wollte immer schon zum Zirkus»
Beat Breu führt seit diesem Frühjahr mit Gattin Heidi das Bistro des Circus Royal. Der frühere Radprofi geniesst das Zirkusleben im Wohnmobil.
Dieses Jahr erwartet die Besucherinnen und Besucher des Circus Royal eine besondere Überraschung: Sie können sich im zugehörigen Circusbistro vor oder nach der Vorstellung von einer Radlegende ein Bier, ein Glas Wein, einen Kaffee oder einen Softdrink servieren lassen. Und dazu können sie sich Radgeschichten anhören und Radrennfotos ansehen.
Der heute 60-jährige Beat Breu und seine Frau Heidi, die das Wirtepatent besitzt, führen nämlich seit März dieses Jahres das Bistro des Circus Royal. «Ich wollte schon immer zum Zirkus, wusste nur nicht, wie», verrät der St. Galler, der in den 1980er-Jahren grosse Erfolge feierte und bis heute als einer der besten Schweizer Radrennfahrer aller Zeiten gilt. «Das Umherziehen gefällt uns, und das Bistro läuft recht gut», erzählt der ehemalige Tour-de-Suisse-Gesamtsieger und Tour-de-France-Etappengewinner. Zahlreiche Bistrogäste kann er wohl auf sein eigenes Konto verbuchen.
Mit Gassers befreundet
Dass er nun Bistrokellner im Circus Royal ist, erklärt Breu mit seiner langen Freundschaft zu der Familie Gasser, insbesondere auch zu dem letzte Woche unerwartet verstorbenen Ex-Circus-Royal-Chef Peter Gasser, der ein Freund für ihn gewesen sei.
Rund 50 Personen finden im Innern und vor dem 80 Jahre alten Bistrowagen auf dem Zirkusareal beim Schulhaus Halden Platz. Das Bistro hat täglich ab 10 Uhr durchgehend geöffnet. «Wir schliessen erst, wenn der letzte Gast gegangen ist», sagen Beat und Heidi Breu.

Das Radfahren vermisst er nicht: Beat Breu vor dem Circusbistro.
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