Der «Landbote» hat die grössten Arbeitgeber Winterthurs nach ihrem Umwelt-Engagement und ihren Rezepten zur Nachhaltigkeit befragt (siehe Bildstrecke). Daraus hat die Redaktion vier Schlussfolgerungen gezogen. Was sagt Alexander Stefes, der Executive Director des in Winterthur beheimateten Club of Rome, zu diesen Thesen?
Rieter unterstützt unter anderem auch Klimaprojekte via firmeneigener Stiftung. Am Standort ist das Nachhaltigkeitsangebot sehr überschaubar. Ein Mobilitätskonzept ist erst im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Areals ein Thema, ein Personalrestaurant gibt es für die Belegschaft nicht. Man setzt hingegen vermehrt auf die Reduktion des Wasserverbrauchs und der Treibhausgase bei der Produktion. Mitte Jahr nimmt Rieter in Indien eine 2-Megawatt-Solaranlage von 27000 Quadratmetern Fläche in Betrieb, diese soll bis zu 25 Prozent des gesamten Strombedarfs der Fabrik decken.
Marc Dahinden
Die Stadtverwaltung bietet ihren Mitarbeitenden elektro- und gasbetriebene sowie Mobility-Fahrzeuge an. Sie hat die Veloflotte vergrössert und das Parkplatzangebot verringert. Das hausinterne Restaurant bietet 2000-Watt-Menüs an, in den Kinderbetreuungen wird auf umweltschonende Küche geachtet. Der CO2-Ausstoss sinkt zwar, doch besteht laut der Stadt weiter Handlungsbedarf. Die Mitarbeitenden werden in Aktionen und Kampagnen zum Treppensteigen und zur Reduktion von Papier- und Stromverbrauch angehalten.
Heinz Diener
Angefragt wurden auch die beiden Unternehmen Kistler und Burckhardt Compression. Während letztere gar keine Angaben zur nachhaltigen Verantwortung machte, ging Kistler (670 Mitarbeitende, Umsatz 475 Millionen CHF) bewusst nicht auf konkrete Fragen ein. Das Unternehmen betont aber, dass es mit seinen Sensoren und Lösungen dazu beitrage, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, den Fahrkomfort zu verbessern, die Produktqualität zu optimieren und Ressourcen effizient einzusetzen.
Marc Dahinden
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These 1
So sieht es aus:Viele Betriebe nennen als eine wichtige Massnahme für die Nachhaltigkeit verschiedenen Sensibilisierungskampagnen für ihre Mitarbeitenden. Diese beruhen meist auf Freiwilligkeit. Nur Sulzer und Axa nennen explizit ein Kontrollsystem, das die Wirksamkeit ihrer Aktionen und Massnahmen misst. Dass ein Leitbild mit einem hübschen Passus zur Nachhaltigkeit gelebt wird und in die Unternehmensstrategie einfliesst, ist zu hoffen. Aber nicht immer zu belegen.
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